Das Kartoffelkombinat steht für weit mehr als frische Ernteanteile und ökologischen Anbau. In Zeiten, in denen viel über unseren Wohlstand diskutiert wird, wollen wir zeigen, was echter Wohlstand für uns bedeutet – eine Frage, die eng mit der Überlegung verknüpft ist: „Wie wollen wir künftig leben?“
Wir stehen als Gesellschaft an einem Wendepunkt. Einen Moment, den Prof. Dr. Maja Göpel in der Dokumentation „DAS KOMBINAT“ treffend beschrieben hat: „Wir sind an einem Punkt, wo das Alte stirbt und das Neue noch nicht groß genug ist, als dass alle sagen: Rein da, wir schaffen das.“ Genau das ist unser Ansatz: Nicht abwarten, sondern anpacken. Gemeinsam gestalten wir das Neue – mutig und tatkräftig.
Nicht die Hoffnung verlieren
Jetzt mal ehrlich, wer kennt es nicht? Die Nachrichten sind voll von Kriegen und Krisen, der Ton in der Gesellschaft wird rauer und manchmal scheint es, als gäbe es keine realistische Alternative (sogar dieser Begriff ist inzwischen schwierig geworden). Gerade dann fällt es schwer, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Aber genau hier setzen wir an. Wir wollen ein Gegenbild zeigen, beweisen, dass es möglich ist, die Zukunft anders zu gestalten – so, dass sie für alle gut ist und nicht nur für einige wenige. Ja, auch wir haben manchmal den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen gerät. Aber genau deshalb wollen wir in diesem Kartoffeldruck motivieren und bestärken.
Eine für uns motivierende und bestärkende Rückmeldung aus der diesjährigen Zufriedenheitsbefragung lautete: „Das Kartoffelkombinat ist für mich weiterhin der Beweis, dass Nahrungsmittelversorgung auch anders geht. Es beeindruckt mich ungebrochen, mit wie viel Sorgfalt und Ernst, gleichzeitig mit wie viel Begeisterung (trotz aller Hindernisse) dieses Projekt weiterverfolgt wird. Bislang konnte ich noch keinen grundsätzlichen Haken entdecken, und das ist ein massiver Beitrag, dass ich meinen Glauben an die Menschheit nicht ganz aufgegeben habe.“
Genossenschaft mit Wirkung
Unsere Genossenschaft ist mehr als ein Landwirtschaftsprojekt – sie ist der Beweis dafür, dass man die Dinge anders machen kann. Dass wir durch Zusammenarbeit, Mut und Kreativität den Wandel vorantreiben können. Es geht nicht nur um nachhaltigen Gemüseanbau, sondern auch darum, eine neue Vorstellung davon zu entwickeln, was Wohlstand eigentlich bedeutet. Denn Wohlstand ist mehr als nur finanzieller Reichtum: Es ist ein gutes Leben in einer gesunden Umwelt, das Gefühl von Zusammenhalt und die Gewissheit, dass wir gemeinsam unsere Zukunft gestalten können. Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs und es ist leicht, die Hoffnung zu verlieren. Umso wichtiger ist es, genau jetzt nicht aufzugeben und weiterhin daran zu arbeiten, ein System aufzubauen, das nicht auf Ausbeutung beruht, sondern auf Nachhaltigkeit und sozialem Miteinander. Dass wir eine Gesellschaft schaffen können, die nicht gespalten ist, sondern von Solidarität zusammengehalten wird. Natürlich stoßen wir manchmal auf Skepsis, wenn wir anderen von unserer Vision erzählen. Manche sind offen für Neues, während andere fest an die Alternativlosigkeit des Status quo glauben. Aber das hält uns nicht davon ab, weiterzumachen. Denn zu resignieren kommt für uns nicht infrage.
Rein da, wir schaffen das!
Wir haben durch und dank des Kartoffelkombinats ein tiefes Vertrauen in unsere eigene Gestaltungskraft entwickelt. Also stellen wir uns gemeinsam die Frage: „Wie wollen wir künftig leben?“ Und ja, es darf ruhig auch ein bisschen Spaß machen! Ob bei den Mitgärtner-Aktion, Hofbesuchen, Festen, in der AG-Bier oder unserem täglichen Arbeiten im Kartoffelkombinat. Packen wir es an – mit Herz, Verstand und einer Prise Humor.