Der Baixo Alentejo ist eine Region im Südwesten Portugals, deren klimatischen Bedingungen schon immer eine Herausforderung für die Menschen vor Ort darstellten. Die geografische Lage zwischen der wilden Atlantikküste im Westen, der mediterranen Algarve im Süden und den teilweise extrem heißen Gebieten Spaniens im Osten ist eben eine spezielle Mischung. Und nach Jahrzehnten der Misswirtschaft, oftmals aufgrund der Umsetzung ungeeigneter EU-Subventionsprogramme, sind die Böden heute verbraucht, die lokalen Wasserkreisläufe gestört, die Landschaft unfruchtbar, die Infrastrukturen zusammengebrochen. In der Folge sind die Jungen und Ausgebildeten nach Lissabon gezogen (oder gleich ausgewandert), die Daheimgebliebenen sind in der Regel “die Alten“ oder haben keine Perspektive.
Wir – unsere deutsch-portugiesische Auszubildende Sophie und Vorstand Daniel – sind der Einladung von Katharina gefolgt und waren letzte Woche in Mertola auf einer selbstorganisierten Regionalkonferenz. Mit lokalen Akteur*innen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen, haben wir an deren Projektideen gefeilt, um sowohl ihre prekäre wirtschaftliche Lage zu verändern, als auch das Ökosystem in dem sie leben zu schützen bzw. wieder zu rekultivieren. Die Region ist im positiven Umbruch.
Einer Frau, Maria Joao Silva, haben wir spontan versprochen zu helfen, weil wir mit wenig Aufwand einen sofort wirksamen und für die Menschen wertvollen Unterschied machen können. Die Schulkrankenschwester hat sich in den Kopf gesetzt, nach der Sintropic-Anbaumethode (das ist so spannend, dass wir’s demnächst gesondert vorstellen) eine Art Schulgarten in Aljezur zu starten. Aber es ist viel mehr, als nur ein Garten: Als Bestandteil des regulären Unterrichts, lernen die Schüler*innen die Grundlagen des Gemüsebaus ohne(!) gießen und wie degradierte Böden wieder aufgebaut werden, versorgen sich selbst mit Lebensmitteln, die sie sich sonst oft nicht leisten könnten, aber am Wichtigsten – ihnen wird eine Methode beigebracht, die das Voranschreiten der Wüste aufhalten könnte und den Familien perspektivisch wieder ein Einkommen aus gelingender Landwirtschaft ermöglicht.
Um dieses Projekt zu starten, hat Maria bereits zwei Lehrkräfte im bestehenden Erprobungsgarten in Mertola ausbilden lassen. Das einzige was fehlt, aber von ihr unmöglich gestemmt werden kann: 1.600 € für Jungpflanzen und Werkzeuge. Und zwar jetzt, weil es seit vergangenem Mittwoch regnet und nur während der Regenzeit gepflanzt werden kann. Danach ist es wieder rund 285 Tage trocken.
Wir wollen ermöglichen, dieses Projekt zu starten. Wer macht mit und würde ein paar Euros (10 €, 20 €, …) in die Sammelbüchse werfen? Bitte meldet Euch bei daniel@kartoffelkombinat.de mit dem Betreff „München-Mertola“ und Ihr bekommt Kontonummer und Paypal-Verbindung zugeschickt.
Einen Blick auf den Garten in Mertola, die Bedingungen* vor Ort und das Grundkonzept findet Ihr als Video hier:
Horta Sintrópica na Escola ganha 2º lugar em concurso nacional de sustentabilidade from Life in Syntropy on Vimeo.
*) Achtet mal auf die Vegetation bei Minute 00:14, wenn die Kameradrohne mehr von der Gegend zeigt!
Sehr berührend. Hoffentlich gehts weiter!
Danke für Deinen Kommentar! Sobald es Neuigkeiten oder Fotos gibt, werden wir das hier bekanntgeben.
Hallo, es ist zwar schon April 2021 aber wir würden gerne solche Projekte im Alentejo unterstützen, da wir öfters im Jahr hier sind. Bitte melden Sie sich, wenn Sie Hilfe benötigen
Margarethe