Ernährungsratgeber gibt es viele: Pseudowissenschaftliche Artikel plädieren für die „Steinzeit-Diät“, Nestlé präsentiert in seinem Online-Ernährungsratgeber Ernährungstipps für Kinder und Ideen für sportlich Aktive und Amazon verkauft Bücher über die „50 besten Lebensmittel für Ihre Gesundheit“. Ohne einem der oben genannten Veröffentlichungen seine Berechtigung absprechen zu wollen </Ende juristischer Einschub>, verbietet es einem oft schon der gesunde Menschenverstand, den komplizierten, teilweise weltanschaulich anmutenden Anweisungen zu folgen.
Nichtsdestotrotz sei an dieser Stelle auf die Veröffentlichungen des US-amerikanischen Journalisten und Professors Michael Pollan hingewiesen. Im Gegensatz zu anderen Ratgebern beschränken sich die Hinweise von Pollan auf einfache, einleuchtende und selbstverständlich klingende Richtlinien. Hilfreich ist dabei allerdings, das eigene Verhalten auf die Pollan-Diät hin zu überprüfen. Einige seiner Richtlinien lauten:
- Iss frische Lebensmittel!
- Iss nicht zu viel!
- Iss immer an einem Tisch!
- Vermeide Nahrungsmittel mit Inhaltsstoffen die
a) dir selbst unbekannt sind!
b) unaussprechbar sind!
c) mehr als fünf an der Zahl sind! - Vermeide Nahrungsmittel, die gesundheitsbezogene Versprechen machen!
- Zahle mehr, iss weniger!
- Vermeide Lebensmittel, die du aus der Fernsehwerbung kennst!
Die Kritik an der Lebensmittelindustrie ist bei Pollan tief verwurzelt. Würde man seine Vorgaben auf die oben genannte Nestlé-Diät anwenden, bliebe wahrscheinlich kaum etwas zum Verzehr übrig. Unter dem schönen Titel „Essen Sie nichts, was ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte“ sind die Grundregeln von Michael Pollan auch in Buchform erschienen. Trotz Ratgebern, Tipps und Hinweisen soll dabei aber Essen hauptsächlich Spaß machen. Dabei kann es auch einmal passieren, dass die besten Regeln gebrochen werden müssen.