Felix

Was hast Du vor dem Kartoffelkombinat gemacht?
Puhh, für meine zarten 30 Jahre schon ziemlich viel. Ich habe eine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislaufwirtschaft auf einem großen Schrottplatz in München gemacht. Dort habe ich dann auch zwei Jahre in der Zugabfertigung und anschließend im Büro gearbeitet. Dann habe ich mein Fachabi nachgeholt und angefangen Wirtschaftsingenieurwesen an der FHM zu studieren. Das habe ich dann aber zum Glück sehr schnell abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass ich doch lieber etwas Prosoziales machen möchte und habe mich für das Psychologiestudium entschieden, das ich immer noch mache. Nebenbei habe ich dann z.B. im Baumarkt Regale aufgefüllt, Weihnachtsbäume verkauft, für einen kleinen Kfz-Sachverständigen telefoniert, im Biergarten gezapft und momentan kümmere ich mich am Wochenende noch um die Tiere, die zu einer kleinen Bauernhof-Kita gehören. Bei mir hat das Arbeiten schon ganz klassisch in der Schule angefangen, mit Zeitungen austragen, an der Kasse bei Kaisers um die Ecke sitzen und in den großen Ferien habe ich in einer Beachvolleyball-Arena den Hausmeister gespielt. Seit dem bin Experte im Zigarettenstummel aufsammeln.

Was ist Deine Aufgabe im Kartoffelkombinat?
Damit das herrlich frische Gemüse auch sexy und in Form bei unseren Genossinnen und Genossen ankommt, müssen einige von uns, zu denen auch ich gehöre, die vitaminreiche Fracht von A (Gärtnerei) nach B(Verteilpunkt) transportieren. Im Grunde ist die Aufgabe einfach, kann aber unter bestimmten Bedingungen gelegentlich ziemlich stressig werden. Aber ja, im Grunde bin ich Gemüse-Taxifahrer. Meine Kunden beschweren sich nicht, geben aber auch kein Trinkgeld 😉

Was machst Du, wenn Du nicht im Kartoffelkombinat arbeitest?
Momentan verbringe ich noch die eine oder andere Stunde mit Lernen, aber auch das hält sich in Grenzen. Ich war noch nie ein Einser-Schüler und werde es sicher auch nicht mehr werden. Ich treffe mich sehr gerne mit Freunden zum Tischtennisspielen, für einen entspannten Spieleabend analog oder auch gerne mal an der Konsole. Dazu kommen noch ein paar kleinere Leidenschaften und minimale Sporteinheiten, die sich meist auf Radfahren oder Squash beschränken.

Was war Dein ursprünglicher Berufswunsch?
Als Kind wollte ich immer Koch werden. Davon wurde mir aber immer wieder abgeraten, da die Strukturen in der Gastronomie doch eher prekär seien. Als mir dann bei einem meiner ersten Besuche im Berufsberatungszentrum die Ausbildungsvergütung und die voraussichtliche Gesellenvergütung in diesem Bereich vorgestellt wurden, hat dieses Traumschiff eine Breitseite abbekommen und ist mit Mann und Maus an Bord abgesoffen. War wahrscheinlich auch besser so.

Was ist Dein Lieblingsgemüse?


Ganz klar. Da muss ich nicht lange überlegen. Mein Gemüse für die einsame Insel ist die Tomate. Die kann ich immer futtern. Vor allem sind sie unglaublich vielfältig. Und das Wichtigste ist natürlich, dass ich mir Pizza oder Pasta ohne gar nicht vorstellen kann. Tomaten an die MACHT!

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