Sud No. 3 – Sommerfestbier

Hier gibt’s alles rund um unseren dritten Sud und die ganze Hintergrund-Geschichte zum Kartoffelkombinat-Bier findet ihr hier.

Neue Sorte: „SOMMERFESTBIER“
Nach zwei Suden von unserem „Brotzeitbier“ haben wir für Sud No. 3 diesmal eine neue Sorte entwickelt: unser eigenes naturtrübes „Sommerfestbier“! Denn es gibt viel zu feiern: Den Sommer, gutes Essen, unsere Genossenschaft … Bei der Entwicklung der neuen Bier-Rezeptur haben wir wieder die über 800 Geschmacks-Rückmeldungen der großen Bier-Umfrage 2021 als Basis genommen. Denn unser Kartoffelkombinat-Bier brauen wir ja nur für uns und deswegen soll’s auch möglichst vielen von uns gut schmecken! In einer weiteren Umfrage kurz vor dem Brautermin haben wir für’s geschmackliche Finetuning der neuen Sorte noch nach euren Meinungen gefragt und diese ins Rezept einfließen lassen.

SO wurde es GEBRAUT
Seit 2022 haben wir uns für’s Brauen mit der Brauerei Gut Forsting eG in Forsting zusammengetan. Die seit über hundert Jahren ebenfalls als Genossenschaft organisierte Brauerei liegt östlich von München (zwischen Ebersberg und Wasserburg am Inn). Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen will – letztes Jahr haben wir den kompletten Brau-Prozess des Brotzeitbiers in der kurzen Brau-Doku zum Sud No. 2 festgehalten:

Das Braurezept & die ROHSTOFFE
Im Vergleich mit unserem Sud No. 2 „Brotzeitbier“ könnte man die neue Sorte so beschreiben: Farblich einen leichten Tick heller, aber nicht ganz hell; weniger bitter, dafür ein Hauch mehr fruchtige Hopfenaromen und insgesamt etwas stärker und süffiger mit ca. 5,6% vol. Alkohol. Ein neues Brau-Rezept ist immer mit gewissem Nervenkitzel verbunden, denn ob unsere theoretischen Überlegungen und Berechnungen dann auch zu einem leckeren Bier führen, wissen wir immer erst, wenn’s fertig in der Flasche ist… Und so sind wir dabei vorgegangen:

Los geht’s mit Malz

Foto: Claudio Como

Welche Farbe ein Bier hat, ist abhängig vom Malz: Wir haben sehr helles Pilsener Malz, etwas dunkleres Münchner Malz und Karamellmalz so dosiert, dass am Ende diese helle Bernstein-Farbe rauskommt. In der Bier-Fachsprache: 16 EBC (das ist die internationale Einheit um Bierfarbe zu beschreiben). Die Malzmischung beeinflusst aber nicht nur die Farbe, sondern auch den Geschmack – nämlich wie malzig, vollmundig und süßlich es am Ende schmeckt. Und wie viel Alkohol das Bier hat. Wir haben eine Stammwürze von 13,3°P und einen Alkoholgehalt von ca. 5,6 % vol. angepeilt.

Malz wächst übrigens nicht einfach so auf dem Feld, sondern dazu muss Getreide „vermälzt“ werden. Gut Forsting eG bezieht ihr Bio-Malz über die beiden fränkischen Mälzereien Steinbach und Scheuma. Am liebsten würden wir natürlich Gerste verwenden, die von uns oder einem Partnerbetrieb stammt. Das geht aber nicht so einfach, denn die Gerste muss dann ja auch noch vermälzt werden. Die Mindestmengen für so eine Lohnvermälzung liegen bei einigen Tonnen. Das geht also nur, falls wir uns irgendwann tatsächlich ganz regelmäßig mit Bier versorgen wollen und zudem die Möglichkeit haben, große Mengen Malz zu lagern und zu transportieren.

Hopfen – Hier kommt Ariana!

Weiter geht’s mit dem Hopfen. Unser Hopfen, die Aromasorte „Ariana“, kommt von den Schmailzls, unserem Naturland-Partnerbetrieb in der Hallertau (mehr dazu hier). Hopfen beeinflusst den Biergeschmack in zwei Dimensionen: er macht das Bier bitter und kann darüber hinaus fruchtige, harzige, würzige oder blumige Aromen mit reinbringen.

Erstmal zur Bitterkeit: Wir haben für unser Rezept eine Bittere von 20 IBU (International Bitter Units) angestrebt. Es ist damit einen Tick bitterer als Helles, aber nicht so bitter wie ein Pils, und macht so unser Bier noch etwas kräftiger! Da Hopfen an sich seeehr bitter ist, muss man ihn vorsichtig dosieren: Bei uns ist knapp ein Dreiviertel Gramm pro Flasche drin.

Beim Thema “Hopfenaroma” sind unsere Vorlieben in der Genossenschaft sehr breit gestreut. Viele mögens sehr hopfenaromatisch, andere gar nicht. Wir setzen daher auf eine leichte Hopfennote. In unserer Sorte Sommerfestbier steckt, wie auch bei den beiden vorherigen Suden, nur eine einzige Hopfensorte: Ariana! Sowohl für die Bitterkeit, also auch fürs Aroma. Ariana schmeckt ganz leicht fruchtig, nach süßen Früchten wie Mango, Ananas, Birne oder Quitte. Merkt Ihr’s? Vielleicht nochmal riechen, einen Schluck nehmen und danach durch die Nase ausatmen. Unser Ariana-Vorrat ist mittlerweile aufgebraucht, mal sehen welche Hopfensorten wir für den nächsten Sud einplanen können!

Unseren Gärtnerei-Leiter*innen Benny & Sophie schmeckt die erste Bierprobe!

WIE SCHMECKT’S DIR – UNSER BIER?

Oh, das reimt sich ja … aber nur weil sich’s reimt, ist es wirklich auch gut? Natürlich interessiert uns brennend, wie Euch unsere neue Sorte, der Sud No. 3 schmeckt! Geschmackliches Feedback sammeln wir hier in der Community

KEIN BIER ZUM AUFHEBEN …
Vorneweg: Bier kann im Prinzip gar nicht „schlecht“ werden, auch wenn man es ein paar Jährchen aufhebt. Aber: Bier sollte in der Regel trotzdem frisch genossen (und dunkel gelagert!) werden! Der Geschmack verändert sich nämlich stetig, vor allem der Hopfengeschmack nimmt über die Monate ab. Unser Bier ist naturtrüb und nicht filtiert – das macht es geschmackvoller als ein blank filtriertes Bier, aber auch weniger „geschmacksstabil“. Wir empfehlen deshalb, es innerhalb von 6 Monaten zu genießen, d.h. etwa bis Januar 2024.

aUsgetrunken – und jetzt?
…Leergut bitte zurück zu uns und nicht irgendwo im Handel zurückgeben! Normalerweise läuft es im Getränkehandel so: Verschiedene (Getränke)Großhändler holen Bier bei den Brauereien ab und liefern es an ihre Kundschaft (Läden). Die Läden nehmen das Leergut danach wieder an, der Großhändler nimmt das zurückgekommene Leergut mit und bringt es zur entsprechenden Brauerei, wo es wiederbefüllt wird. Da unser Bier aber gar nicht im „öffentlichen Handel“ ist, müssen wir die Rolle des Leergut-Einsammlers selbst übernehmen. Bringt uns also bitte die Kästen wieder zurück, möglichst befüllt mit leeren Flaschen (dürfen auch andere Marken als KK-Bier sein, solange es dieselbe Flaschenform ist). Die ausgewiesenen Leergut-Abstellpunkte können unsere Mitglieder nach dem Einloggen hier nachsehen.