Sud No. 1 – Brotzeitbier

Hier gibt’s alle Details rund um unseren allerersten Sud – die allgemeinen Hintergrund-Infos zum Kartoffelkombinat-Bier findet ihr hier.

UNSER „BROTZEITBIER“

Unser erstes Bier sollte eines sein, das den Geschmack möglichst vieler Genoss*innen trifft! Deswegen haben wir im Mai eine große Umfrage gestartet (die Ergebnisse können alle Mitglieder im Forum einsehen). Auf Basis dieser (fast tausend) Rückmeldungen hat die AG Bier dann das Braurezept ausgetüftelt – das Ziel: Ein naturtrübes Kellerbier, nicht ganz hell sondern eher kupferfarben, süffig und würzig mit einer feinen Bittere und dem zurückhaltend fruchtigen Aroma von unserer Hopfensorte „Ariana“.

SO HABEN WIR GEBRAUT

Nach ungefähr einem halben Jahr Vorbereitungszeit war es am 11. und 12. August 2021 endlich soweit: Die AG Bier hat in der Münchner Bio-Brauerei Haderner Bräu unseren allerersten Sud gebraut – rund 4.000 Liter! Wie aus Wasser, verschiedenen Malzsorten, unserem Hopfen namens „Ariana“ und Hefe das Brotzeitbier wurde, haben wir für Euch in einer kurzen Brau-Doku festgehalten:


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Das Braurezept & die ROHSTOFFE

Wir wollten ein Bier brauen, das möglichst vielen von uns schmeckt. Was die Bierfarbe anbelangt mögen’s besonders viele von uns etwas dunkler, zwischen bernstein- und kupferfarben. Wir haben für unser Rezept deswegen den Wert bei 21 EBC (das ist die fachliche Einheit für Bierfarben) festgelegt.

Los geht’s mit Malz

Foto: Claudio Como

Welche Farbe ein Bier hat, ist abhängig vom Malz: Wir haben sehr helles Pilsener Malz, etwas dunkleres Münchner Malz und mehrere sogenannte Karamellmalze so dosiert, dass am Ende diese wunderbare Farbe rauskommt … und der leichte Rotstich steht natürlich fürs Kartoffelkombinat. 😉 Die Malzmischung beeinflusst aber nicht nur die Farbe, sondern auch den Geschmack – nämlich wie malzig, vollmundig und süßlich es am Ende schmeckt – und wie viel Alkohol das Bier hat. Wir haben beim Sud No. 1 eine Stammwürze von 12°P und einen Alkoholgehalt von 5,2% vol. angepeilt.

Malz wächst übrigens nicht einfach so auf dem Feld, sondern dazu muss Getreide „vermälzt“ werden. Die Gerste stammt aus Naturland-Anbau und wurde in der fränkischen Mälzerei Steinbach zu Malz weiterverarbeitet. Am liebsten hätten wir natürlich direkt Gerste verwendet, die von uns oder einem Partnerbetrieb stammt. Das geht aber nicht so einfach – denn die Gerste muss dann ja auch noch vermälzt werden und die Mindestmengen für so eine Lohnvermälzung liegen bei einigen Tonnen, das geht also nur, falls wir uns irgendwann tatsächlich ganz regelmäßig mit Bier versorgen wollen.

Hopfen – oder wer ist eigentlich diese Ariana?

Weiter geht’s mit dem Hopfen (oder ganz wohlklingend und wissenschaftlich „humulus lupulus“). Unser Hopfen, die Aromasorte „Ariana“, kommt von den Schmailzls, unserem Naturland-Partnerbetrieb in der Hallertau (mehr dazu hier). Hopfen beeinflusst den Biergeschmack in zwei Dimensionen: er macht das Bier bitter und abgesehen davon kann er auch fruchtige, holzige, würzige oder blumige Aromen mit reinbringen.

Erstmal zur Bitterkeit: Laut Umfrage mag die Mehrheit von uns es ein bisschen herber sein (aber lang nicht so bitter wie ein Pils). Wir haben für unser Rezept eine Bittere von 22 IBU  angestrebt. Es ist damit einen Tick bitterer als Helles und macht so unser Bier noch etwas würziger – perfekt zur Brotzeit eben! Da Hopfen seeehr bitter ist, muss man ihn vorsichtig dosieren (bei uns ist ein halbes Gramm pro Flasche drin) bzw. muss vorher ganz genau wissen wie bitter der eingesetzte Hopfen ist und dann ausrechnen wie viel rein soll. Deswegen haben wir unseren Ariana-Hopfen von den Schmailzls extra nochmal nach Weihenstephan ins Labor geschickt, bevor wir ihn verbraut haben!

Beim Thema “Hopfenaroma” sind unsere Vorlieben in der Genossenschaft sehr verstreut. Viele mögens sehr hopfig, andere gar nicht. In diesem ersten Versuch setzen wir daher auf eine ganz leichte Hopfennote. So, dass man sie erahnen kann, aber doch ganz zurückhaltend.
In unserem Brotzeitbier steckt nur eine einzige Hopfensorte: Ariana! Sowohl für die Bitterkeit, also auch fürs Aroma. Ariana schmeckt ganz leicht fruchtig nach süßen Früchten wie Mango, Ananas, Birne oder Quitte. Merkt Ihr’s? Vielleicht nochmal riechen, einen Schluck nehmen und danach durch die Nase ausatmen. Zugegeben: Wir waren wirklich sehr vorsichtig – wenn Ihr also nichts davon bemerkt, kein Grund zur Sorge 😉 

WIE SCHMECKT’S DIR – UNSER BIER?

Unsere Biersommelière Clarissa Juse und Bio-Brauer Nick Breuer

Oh, das reimt sich ja … aber nur weil sich’s reimt, ist es wirklich auch gut? Natürlich interessiert uns brennend, ob wir durch dieses experimentelle Vorgehen (ein Braurezept aus Mitgliederumfrage entwickelt) tatsächlich ein Bierrezept gefunden haben, das möglichst vielen von uns schmeckt. Das – und weiteres geschmackliches Feedback sammeln wir hier im Mitglieder-Forum!

KEIN BIER ZUM AUFHEBEN …

Vorneweg: Bier kann im Prinzip gar nicht „schlecht“ werden, auch wenn man es ein paar Jährchen aufhebt. Aber: Bier sollte in der Regel trotzdem frisch genossen (und dunkel gelagert!) werden! Der Geschmack verändert sich nämlich stetig, vor allem der Hopfengeschmack nimmt über die Monate ab. Unser Bier ist naturtrüb und nicht filtiert – das macht es geschmackvoller als ein blank filtriertes Bier, aber auch weniger „geschmacksstabil“. Wir empfehlen deshalb, es innerhalb von 6 Monaten zu genießen, d.h. etwa bis Mitte März 2022.

aUsgetrunken – und jetzt?

…die Flaschen und Kästen wollen zurück ins Pfandsystem und zu Haderner. D.h. gebt’s einfach in Münchner Bio-Märkten oder lokalen Getränkenmärkten, die Haderner führen, ab. Oder Ihr stattet Nick einen Besuch in der Brauerei in Großhadern ab und bringt’s ihm direkt. 😉

UNSER ERSTES BIER-ETIKETT

Unsere liebe Kartoffelkombinat-Grafikdesignerin Miro Poferl hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Anfang August relativ spontan noch ein Etikett für unser erstes Bier designt. Die Möglichkeiten, welche Infos man mit drauf nimmt – und wie man’s generell gestaltet – sind natürlich sehr vielfältig. Wir sind dankbar für dieses erste Etikett von Miro & Susanne mit dem typischen Kartoffelkombinat-Wiedererkennungswert – aber wollen natürlich wissen, wie ihr es findet, welche Informationen darauf ihr gut findet, welche Inhalte euch vielleicht fehlen, wie es generell auf euch wirkt… auch dazu haben wir einen eigenen Thread im Forum und freuen uns über euer Feedback!