Hilfsgüter für die Ukraine

Weil sich die Ereignisse überschlagen, haben wir uns entschlossen, ergänzend zu den allgemeinen Infos gestern, auch ganz konkret mit unserer Logistik die humanitäre Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine durch den Heimatstern e.V. zu unterstützen.
 
Das bedeutet …
  • wer sich beteiligen will, kann uns Sachspenden bringen.
  • bitte besorgt z.B. bei dm oder Rossman ausschließlich Dinge, die auf dieser Liste stehen oder vergleichbare Produkte, individuelle Kreativität ist in diesem Fall nicht gefragt (auch keine Kleidung, ja, wirklich nicht), außerdem gerne Schwarztee und/oder Zucker (den bekommen die Menschen, die v.a. auf der ukrainischen Seite tagelang warten und frieren).
  • bringt diese Hilfsgüter am Freitag bis 18 Uhr in unserem Büro (Daiserstraße 15, Rückgebäude) oder im Laufe der Woche in der Gärtnerei vorbei.
  • in Kooperation mit Heimatstern und Organisationen vor Ort (z.B. der Ukrainischen Kirche) sorgen wir dafür, dass die Hilfsgüter an lokale Hotspots in Polen, der Slowakei und auch direkt in die Ukraine gebracht werden.
Wir wissen, dass das jetzt alles sehr kurzfristig ist und bedanken uns schon jetzt bei allen, die sich beteiligen!
 

2015 an der EU-Außengrenze in Ungarn.

Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine

Als 2015 die Not entlang der „Balkanroute“ groß war, haben wir gezeigt, was wir als Gesellschaft leisten können. Jetzt ist es wieder an der Zeit.

Damals sammelten wir Sachspenden und sind mit unseren Transportern kurzer Hand über Wien und Budapest mehrfach an die EU-Außengrenze zwischen Ungarn und Serbien gefahren. Um diese Spontanhilfe zu verstetigen, gründeten wir mehr oder weniger noch auf der Autobahn die IHA, die Intereuropean Human Aid Association. Hier ein SZ-Artikel von „damals“.

Heute ist der Verein primär in Nordgriechenland aktiv, wo er Hilfsprojekte für Geflüchtete umsetzt und betreibt. Mehr Infos dazu unter www.iha.help.

Viele private und kommunale Hilfsstrukturen von damals gibt es immer noch, die freiwilligen Helfer*innen sind weiterhin vernetzt und die Lernkurven waren steil. So können jetzt (fast) aus dem Stand konkrete Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine organisiert und angeboten werden. In München z.B. von dem sehr(!) unterstützenswerten Verein Heimatstern, mit dem auch die IHA mehrfach kooperiert hat. Dessen Herausforderung ist es, dass sie aktuell keine Halle haben, um wirklich nennenswert Sachspenden zu sammeln. Vielleicht haben wir in der Genossenschaft ja wen, der/die eine Location vermitteln kann? Und es werden jetzt auch viele helfende Hände gesucht – unter ukraine@heimatstern.org werden die Hilfsangebote gezielt gesammelt und dann entsprechend des Bedarfs eingesetzt.

Und deutschlandweit wurden innerhalb von Stunden nach dem russischen Einmarsch seitens der Zivilgesellschaft wieder Sachspenden gesammelt, Busse für den Transport geflüchteter Menschen an die ukrainische Westgrenze geschickt und eine große Initiative ins Leben gerufen, auf die wir sehr gerne hinweisen: eine Börse für Privatunterkünfte.

Elinor, ein Projekt für gemeinschaftliche Finanzen (benannt nach der Commonsforscherin und Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom), hat ein simples Onlineformular erstellt, über das man melden kann, wenn man Unterkunft anbieten will und kann 

Inzwischen sind auch die GLS Bank, ecosia (die nachhaltige Alternative zu Google) und Betterplace (eine öko-soziale Crowdfunding-Plattform) mit eingestiegen und über 70.000 Betten wurden bereits gemeldet.

Klar ist, dass das bei prognostizierten 7 Millionen Menschen, die vermutlich flüchten werden, ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber jede*r der/die nicht an der Grenze, auf der Landstraße oder in Sammelunterkünften bleiben muss, ist ein Erfolg.

Wer selbst beherbergen möchte (mindestens 2 Wochen), kann sich hier eintragen

Anmerkung: Wir wissen, dass es auch andere Krisen gibt, dass viele weitere Menschen Not leiden und dass es ein rechtswidriger Skandal ist, die vielen afrikanischen Student*innen schlechter zu behandeln, die ebenfalls flüchten müssen, aber keine ukrainische Staatsbürger sind. All das darf uns aber nicht davon abhalten, dort zu helfen, wo wir es können.

Wir können die Abhängigkeit von Öl und Gas am schnellsten beenden, indem wir

  1. den Verbrauch reduzieren (akute, auch individuelle Einsparungen würden außerdem die Marktlage kurzfristig entspannen, was speziell für Haushalte mit geringeren Einkommen wichtig wäre)
  2. die regenerativen Energien massiv ausbauen

Noch mehr Möglichkeiten zum Engagement findet Ihr hier beim Katapult-Magazin.


Nachtrag: Speziell für München kann man sich bzgl. Spenden, Mithilfe und/oder Unterkunft auch hier bei Münchner Freiwillige – Wir helfen e.V. melden.

Unterstützung für Mertola, Portugal

Vor gut zwei Jahren haben wir eine beeindruckende Initiative in Portugal kennengelernt (Info hier), die wir seitdem im Auge behalten, weil das Team vor Ort spannende Pionierleistungen gegen die voranschreitende Verwüstung Südeuropas entwickelt. Das Kernprojekt „regenerative nursery“  (regnerative Pflanzenschule) hat jetzt wieder eine Spendenkampagne, die noch eine Woche läuft und auf die wir Euch gerne hinweisen möchten.
> zur Spendenkampagne 

regenerative nursery, Mertola

regenerative nursery, Mertola


Für alle, die mehr zu diesem sehr interessanten Ansatz erfahren wollen, veranstalten wir am Montag um 20:30 Uhr mit Katharina, einer der Initiator*innen aus Portugal, eine ca. einstündige Zoom-Veranstaltung. 
> Bitte meldet Euch bei Interesse hier an, wir schicken den Zugangslink dann kurz vorher in die Runde.

Forderung nach internationaler Konferenz gegen Patente auf Saatgut wächst

Die Petition für die Einberufung einer europäischen Patentkonferenz erhält immer mehr Unterstützung. Ziel ist es, Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere zu stoppen. Betroffen von derartigen Patenten sind unter anderem Braugerste, Buschmelonen, Salat und Tomaten. Viele der Patente erstrecken sich auch auf Lebensmittel, bis hin zum Bier. Jetzt haben auch Die Freien Brauer, dem Brauereien in Deutschland, Österreich und Luxemburg angehören, eine Kampagne zur Unterstützung der Petition gestartet. Bereits zuvor hatte auch der europäische Dachverband landwirtschaftlicher Organisationen, COPA / COGECA seine Unterstützung für die Petition erklärt.

 

„In unseren Augen sind diese Patente ein Missbrauch des Patentrechts, eine Schwächung des Sortenrechts, eine drastische Einschränkung der unternehmerischen Freiheit von Brauereien und wir befürchten daher in naher Zukunft negative Folgen für unsere gesamte Branche“, erklärt Jürgen Keipp, Geschäftsführer von Die Freien Brauer.

Bereits rund 50 Organisationen aus 14 Ländern unterstützen > die Petition, die auch von einzelnen Personen unterschrieben werden kann. Entsprechende Möglichkeiten bieten u.a. Arche Noah, das Gen-ethische Netzwerk, Keine Patente auf Saatgut! und jetzt auch Die Freien Brauer.

Gefordert wird, dass die MinisterInnen der Vertragsstaaten des Europäischen Patentamtes (EPA) sich binnen eines Jahres zu einer Konferenz treffen und wirksame Maßnahmen gegen Patente auf die konventionelle Zucht von Pflanzen und Tieren ergreifen. Patente auf Verfahren, die auf Kreuzung, Selektion oder zufälligen Mutationen beruhen, müssen ebenso ausgeschlossen werden wie die Ausweitung von Ansprüchen von Gentechnik-Patenten auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere.

„Wir wollen die Unabhängigkeit von ZüchterInnen, GärtnerInnen und LandwirtInnen erhalten, die Züchtung, Anbau oder Vermehrung konventioneller Pflanzen und Tiere betreiben. Der Zugang zur biologischen Vielfalt, die für die weitere Züchtung benötigt wird, darf durch Patente nicht kontrolliert, behindert oder blockiert werden“, sagt Johanna Eckhardt von der Organisation Keine Patente auf Saatgut!, die die Petition gestartet hat.

Auch der Deutsche Bundesjustizminister Marco Buschmann wurde von den Organisatoren der Petition bereits angeschrieben. Seine Vorgängerin Christine Lambrecht hatte sich des Themas angenommen und ein internationales Symposium zum Thema organisiert, allerdings fehlen bis jetzt politisch wirksame Maßnahmen um die aktuelle Fehlentwicklung im Patentrecht zu korrigieren.

Das Problem hat sich in den letzten Jahren immer weiter verschärft: Durch die Verfahren der ‚Neuen Gentechnik‘ und Werkzeugen wie CRISPR/Cas lassen sich auch Ergebnisse der herkömmlichen Züchtung imitieren. Viele Firmen verwischen in ihren Patentanträgen absichtlich die Grenze zwischen Gentechnik und konventioneller Züchtung. Werden die Patente erteilt, können sie auch Pflanzen (oder Tiere) aus konventioneller Züchtung und mit zufälligen Mutationen betreffen. So erlangen Konzerne wie Bayer, Corteva (früher DowDuPont), BASF und Syngenta immer mehr Kontrolle über die herkömmliche Zucht.

„Werden die Patente nicht klar auf ggf. tatsächlich eingesetzte gentechnische Verfahren begrenzt, kann das schwerwiegende Auswirkungen auf Züchtung, Landwirtschaft und VerbraucherInnen haben. Diese geraten mehr und mehr in die Abhängigkeit von großen Konzernen, die den Zugang zu den biologischen Ressourcen kontrollieren, die für die weitere Züchtung benötigt werden“, sagt Christoph Then von Keine Patente auf Saatgut!.

Kontakte

Das 3×3 der Vielfaltsgärtnerei

Statt Saatgut-Festival bietet das ÖBZ in diesem Jahr Online-Veranstaltungen für den Erfahrungsaustausch von Gärtnerinnen und Gärtnern 

Nachdem das digitale Format „Das 3×3 der Vielfaltsgärtnerei“ als Alternative zum Saatgut-Festival am ÖBZ 2021 ins Leben gerufen wurde, setzt der Organisationskreis des Festivals diese Reihe auch in diesem Jahr fort. Jeweils drei Vielfaltsgärtnerinnen oder Vielfaltsgärtner stellen eine Stunde lang zu verschiedenen Themenbereichen besondere Sorten vor, geben wertvolle Tipps und freuen sich über den Austausch miteinander. 
 

Do 10.2.22 | Das 3 x 3 der Vielfaltsgärtnerei – Tomate, Paprika, Chili, Kartoffeln und Aubergine 
In der ersten Veranstaltung der Reihe „Das 3 x 3 der Vielfaltsgärtnerei“ geht es am 10. Februar 2022 um 18:30 Uhr um die Nachtschattengewächse Tomate, Paprika, Chili & Kartoffeln. Ob vom Strauch als fleischige, bisweilen auch scharfe Früchte oder erdige Knollen sind sie fester Bestandteil unserer Küche und bieten vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten. Die erfahrenen Vielfaltsgärtnerinnen Melanie Grabner (lilatomate), Annette Holländer (Garten des Lebens) und Rita Lichtenegger (aktive VEN-Gärtnerin) stellen ihre persönlichen Lieblingssorten aus ihrem Sortiment vor, die auch mit dem verregneten Sommer 2021 gut zurechtkamen. Sie geben praktische Tipps: von der Auswahl des Saatgutes, der Anzucht von Jungpflanzen bis zur gärtnerischen Pflege, um leckere Früchte sowie auch Samen zur weiteren Vermehrung zu ernten. 

Do 24.2.22 | Das 3 x 3 der Vielfaltsgärtnerei – Salate, Kräuter & Co. 
Am 24. Februar 2022 stehen selbstangebauter Salat und Kräuter im Mittelpunkt. Der Vielfaltsgärtner Christian Herb (Biogärtnerei Herb) und die Vielfaltsgärtnerinnen Annette Holländer (Garten des Lebens) und Elisabeth Kössler (Pflanz´Gutes) stellen einige ihrer Lieblingssorten vor und berichten von ihren Erfahrungen aus der gärtnerischen Praxis – von der Ansaat, der Aufzucht, dem Anbau bis hin zur Saatgutgewinnung im eigenen Garten. 

Do 17.3.22 | Das 3 x 3 der Vielfaltsgärtnerei – Bohnen, Erbsen & Co. 
Der 17. März 2022 widmet sich der Welt der Hülsenfrüchte, die wichtigsten pflanzlichen Eiweißlieferanten weltweit sind, deren Vielfalt an Formen, Größen und Zeichnungen schier grenzenlos erscheint. Dabei ist Bohne nicht gleich Bohne! Werden einige eher als ganze Hülse angerichtet, sind andere als Trockenbohne Bestandteil schmackhafter Gerichte wie z.B. Chili sin Carne. Die Vielfaltsgärtnerinnen Rita Lichtenegger und Christine Nimmerfall sowie Annette Holländer (Garten des Lebens) stellen einige dieser Kraftpakete vor, die sich leicht im eigenen Garten anbauen und auch vermehren lassen. 

Die Veranstaltungen finden online via Zoom statt und sind kostenfrei. Eine Anmeldung beim Münchner Umwelt-Zentrum e.V. im ÖBZ ist erforderlich: https://saatgutvielfalt.oebz.de
 

Rückblick 2021 und auf ein gutes Neues!

Zwischen den Jahren wird es für gewöhnlich immer etwas ruhiger. Auch im Kartoffelkombinat herrscht zu dieser Zeit ausnahmsweise Stille. Eine Zeit des Rückzugs für unser Team und die Gärtnerei, eine wohlverdiente Verschnaufpause. 

Diese Stille erlaubt es uns das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und in Dankbarkeit auf all die Lehren und Erfolge, aber auch auf die Herausforderungen zu blicken. Und davon gab es einige! 😉

2021 war (mal wieder) das Jahr der Premieren, ob als Pächter*innen unseres Apfelgartens, als Produzent*innen des ersten KK-Bieres oder als Herausgeber*innen der WebApp „Meine Gemüseküche“. Immer wieder wurden wir aus unserer Komfortzone geholt und auf die Probe gestellt, daraus entstanden neue Ideen wie der digitale Feldspaziergang oder der neue Bürocontainer mit pandemiekonformer Freiluft-Meetingfläche. 

Manch einer Herausforderung konnten wir nur wenig Positives abgewinnen und so blieben die witterungsbedingten Ernteausfälle ein harter Schlag, gepaart mit der Gewissheit, dass die Klimakrise mit hoher Wahrscheinlichkeit noch mehr dieser Art für uns bereithält. Mit ein Grund, warum wir nicht müde wurden, auch in 2021 Lärm für den Klimaschutz zu machen, sei es beim Wiesn-Einzug der Klimaheldinnen, dem Münchner Klimaherbst oder bei den vielen anderen Veranstaltungen und Demos an denen wir teilnahmen. 

Doch auch unerwartet Gutes hat Einzug gehalten und so kam es, dass wir unverhofft weitere Anbauflächen direkt vor unserer „Haustür“ angeboten bekommen haben. Das war eine einmalige Gelegenheit, ein wahnsinniges Glück, grandioser Zufall, der Hauptgewinn und noch viel mehr für uns. 

Die ein oder andere Sache ging in 2021 jedoch auch zu Ende, so wie die Dreharbeiten zur Langzeitdoku über das Kartoffelkombinat. Seit circa 7 Jahren werden wir mit Kamera begleitet und sie ist immer dabei, wo was los ist, ob beim Mitgärtnern oder der Generalversammlung, beim Ernteanteile-Packen oder  beim Tomaten setzen (weil Tomaten = Lieblingsgemüse). Mittlerweile hat gibt es genügend Material, um in die heiße Phase überzugehen – dem Sichten, sortieren und schneiden. Und schlussendlich dem Erzählen der Geschichte des Kartoffelkombinats. Wir sind so was von gespannt und halten Euch natürlich auf dem Laufenden, wann der Film wo gezeigt wird.

Ihr seht, jedes Ende ist auch gleichzeitig ein Anfang und wir blicken voller Freude auf das, was für uns jetzt, in 2022 ansteht. Wir werden wachsen und unseren 10. Geburtstag feiern. In beiden Fällen hoffen wir, dass Ihr alle mit am Start seid und wir das gemeinsam rocken. Denn das Kartoffelkombinat ist vor allem Dingen eines – eine gemeinschaftlich getragene Unternehmung!

KW 37

Diese Woche gibt es*:

  • Salatkopf
  • Wirsing ODER Blumenkohl purpur
  • Kürbis ODER Wassermelone (gr. EA)
  • Schnittknoblauch (gr. EA)
  • Mini-Gurke (gr. EA)
  • Aubergine (gr. EA)
  • Paprika (kl. EA)
  • Zucchini (kl. EA)

*Die Verteilung variiert je nach Kistengröße

 

O’zapft is

Pünktlich zum imaginären Wiesn-Anstich füllen wir dieses Jahr erstmalig unser eigenes KK-Bier ab. 

Dem ehrenamtlichen Engagement von drei Genoss*innen ist es zu verdanken, dass dieser erste Sud mit 4.000 Litern, abgefüllt in ca. 7.500 Flaschen, bald den Weg in unsere Wohnzimmer, Balkone etc. findet. Mitte Juli waren Clarissa, Nick und Max hierzu bei unserem Brauereipartner, Hadernder Bräu in München und verarbeiteten 750 kg Gerstenmalz und 3 kg Hopfen der Sorte Ariana zu einem Kellerbier mit leichten Fruchtnoten von Birne, Quitte und Ananas. 

Der erste Sud ist auch für die drei eine aufregende Angelegenheit, schließlich braut man nicht alle Tage ein gänzlich neues Bier. Stolz markieren sie die Lagertank mit dem KK-Bier nach drei langen Tagen in denen viel gearbeitet, geschleppt und geputzt wurde. Den glücklichen Ausdruck auf ihren Gesichtern sowie den gesamten Brauvorgang gibt es auf Video zum selbst miterleben und mehr Infos zum Kartoffelkombinat-Bier findet Ihr nach und nach unter kartoffelkombinat.de/bier


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Es war ein langer Weg bis hierhin, bei dem von Anfang an eine Sache ganz besonders wichtig war – das Bier gemeinsam mit Euch Realität werden zu lassen. Hierzu wurden Umfragen gemacht, Präsentationen und Info-Veranstaltungen abgehalten und Vorbestellungen eingeholt. Basierend auf Eurem Feedback und den Umfrageergebnissen entstand das Rezept und die Vorgehensweise.

Unser Bier ist nicht nur bio, wir wollen noch mehr: Wir wollen die Verbindung zu einem landwirtschaftlichen Produkt wiederherstellen, indem wir ein Bewusstsein für die Herstellung und die Herausforderungen schaffen, mit denen Bio-Landwirt*innen für Hopfen und Gerste zu kämpfen haben. Über 99 % des Biers in Deutschland wird nicht-biologisch und mit teils schlimmen Folgen für Grundwasser, Böden und die Gesundheit der Landwirt*innen und Bier-Genießer*innen hergestellt. Im Kartoffelkombinat ist einer unserer Grundwerte, uns selbst mit Produkten versorgen zu können, die so hergestellt wurden, wie wir es als Gemeinschaft für sinnvoll halten. 

Über das Bier, die Zutaten, den Brauvorgang, das Rezept und die Menschen dahinter gibt es so viel zu erzählen. Deswegen wird es bald eine kleine Bierkolumne in unserem wöchentlichen „Kartoffeldruck“ geben. 

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann in der Kartoffelakademie am 22.09. zum Thema „Mehr Bio-Bier im Bier-Land Deutschland“ Clarissa und Nick persönlich kennenlernen und (falls Corona die Präsenzveranstaltung zulässt) den Sud 1 unseres KK-Bieres verkosten. Na, wenn das nicht Grund genug ist sich schnell unter kmbnt.de/bierakademie anzumelden.

Bundestagswahl 2021

Es ist mittlerweile kaum zu übersehen, die Plakate der Parteien säumen Straßen und Plätze: Am 26. September steht wieder eine Bundestagswahl an. Jetzt gilt es die Bürger*innen mit den Wahlprogrammen und Themen zu erreichen – doch bei immer mehr Menschen gelingt das nicht.

Die Wahlbeteiligung lag bei der letzten Bundestagswahl bei 76,2 Prozent. Wenn die Gruppe der Nichtwähler*innen eine Partei wäre, hätte sie mit 23,8 Prozent den zweiten Platz belegt. Es gibt jede Menge Statistiken über Nichtwähler*innen. Verständlicherweise, denn schließlich, das wissen auch die Parteien, kann deren Mobilisierung den Wahlsieg bedeuten. 

Die meisten Studien sind sich einig, wählen oder nicht wählen entscheidet sich bei jenen die entweder zu resigniert, von der Politik enttäuscht oder sozial benachteiligt sind, um sich in einem der Programme wiederfinden zu können. Manch eine/r entscheidet sich dann dazu, das Kreuz bei niemandem zu machen. Warum sich überhaupt bemühen und in ein Wahllokal gehen oder Briefwahl durchführen? Kein Wunder, falls z.B. der zweite Minijob auch Sonntagsschichten mit sich bringt.

Aber nicht nur jene, denen es an der Befriedigung existenzieller Grundbedürfnissen mangelt, verzichten auf ihre Stimmabgabe. Auch Bürger*innen, deren seelisches Bedürfnis nach Frieden, Freiheit und Gleichheit nicht bedient wird, entscheiden sich dafür keiner Partei die Legitimation zu erteilen. Es gibt unzählige Gründe, warum Menschen ihre Stimme nicht abgeben möchten – doch alle basieren auf dem gleichen Gefühl – nicht gehört zu werden. 

Nun ist es so, dass je weniger Menschen zur Wahl gehen, umso weniger Stimmen benötigt werden, um ein prozentual hohes Ergebnis abzuliefern. Angenommen 100 Menschen gehen wählen, davon stimmen 4 für Nationalisten, dann entspricht das  4 % der Stimmen. Geben hingegen nur 50 Personen ihre Stimme ab, wiegen diese 4 Stimmen doppelt so schwer (8 %). 

Leider sehen wir uns derzeit mit Gruppierungen konfrontiert, die ihre menschenverachtenden Meinungen lauthals in die Politik tragen und kontinuierlich versuchen unsere Demokratie für ihre niederen Zwecke zu nutzen. Und deren Anhänger*innen, auch das belegen Studien, nehmen ihre Wahlmöglichkeit sehr ernst. Dieses „shifting baselines“ hat die Rechten wieder in unsere Parlamente gespült und die Konservativen nach rechts gezogen. Während Afghanistan in diesen Stunden implodiert, betonen Politiker*innen hierzulande, dass sich „2015 nicht wiederholen darf“. Die AfD wirkt.

Das oben genannte Rechenbeispiel zeigt ganz deutlich, wer nicht möchte, dass der politische Einfluss von Parteien wie der AfD und ihrer nationalistischen Positionen weiter zunimmt, sollte sich den 26. September vormerken und wählen gehen. Denn jede Stimme für eine demokratische Partei ist eine Stimme gegen faschistische Positionen und gesellschaftliche Spaltung.