Bald ist es so weit. In den nächsten Tagen „legen“ wir wieder unsere KK-Kartoffeln für die Ernte im Herbst. Hier ein kleiner Überblick, wie, warum und was wir dafür tun:

Die Vorbereitungen beginnen bereits viele Monate vorher. Wenn die Hauptkultur abgeerntet ist, säen wir auf dem zukünftigen Kartoffelacker eine Zwischenfrucht. Zum Beispiel Roggen. Der Roggen hält die Nährstoffe im Boden und durch das anschließende Unterheben der Roggenpflanzen bekommt der Boden zusätzliche Nährstoffenergie. Falls auf der Fläche eine mehrjährige Kleegrasgründüngung stand, ist das anschließende Umbrechen des Bodens sehr wichtig, um die Drahtwurmgelege zu dezimieren. Drahtwürmer sind sehr durstig und haben sich im Allgemeinen die Kartoffeln als Zapfstelle ausgesucht und durchbohren sie bei ihrer Sauftour kreuz und quer.

Kartoffeln stehen in der Fruchtfolge eher am Ende, da es eine Kultur ist, die weniger Stickstoff braucht und sehr lange – von Anfang/Mitte April bis Ende August/Anfang Oktober – auf dem Feld steht. Bei Frühkartoffeln verschieben sich die Daten nach vorne. Im Kartoffelkombinat bauen wir in dieser Saison drei mittelfrühe Sorten an:

Sie alle sind relativ robust, d.h. weniger krankheitsanfällig und gut lagerbar. Außerdem reifen sie relativ zeitgleich ab, was wegen unserer Abhängigkeit von Dienstleistern zur Ernte sehr wichtig ist. Die Sorte Ditta ist deshalb wieder rausgefallen, weil sie, was die Erntereife betrifft, voll aus dem Timing tanzt.

Warum bauen wir nicht selbst nach, sondern kaufen unsere Pflanzkartoffeln ein?
Zertifiziertes Pflanzgut kostet uns in etwa das gleiche wie normale Speisekartoffeln, ist auf Viren- und Pilzbefall geprüft und kalibriert. Dass heißt, die Pflanzkartoffeln haben alle in etwa die gleiche Größe (ca. 50 mm im Ø). Unterschiedlich große Pflanzkartoffeln können schlechter maschinell ausgebracht werden und die Flächenberechnung ist unklarer. Insgesamt kommen Horden der Knollen in unseren Boden, nämlich ca. 90.000 Stück (!) auf 2 ha Fläche. Da ist eine einfache kalibrierte Flächenberechnung sehr hilfreich ;-).

Ca. Mitte April legt uns ein Dienstleister unsere Kartoffeln mit einer speziellen Maschine in Dämme. Diese trocknen schneller ab als der plane Acker, was die Pflege erleichtert, das Erntefenster verbreitert und die Qualität der Kartoffeln erhöht, da sie geringerer mechanischer Beanspruchung ausgesetzt sind.

Und dann heißt es erst einmal die Natur wirken lassen, bevor im Herbst die große Kartoffelernte ansteht.

Wir freuen uns drauf und werden berichten.

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