unser Ziel

Unser Ziel ist der Aufbau einer gemeinwohlorientierten Struktur für die regionale, saisonale Lebensmittelversorgung. Wir gründen eine sogenannte Solidarische Landwirtschaft oder englisch „Community Supported Agriculture“, kurz CSA, d.h.:

  1. Wir starten mit einer Produktionsgemeinschaft von Münchner Haushalten und regionalen Erzeugern für saisonales Bio-Gemüse, Brot und Honig.
  2. Parallel hierzu veranstalten wir Seminare zu Lebensmittelverarbeitung und -lagerung wie z.B Sauerkrautherstellung für die „Off-Season“ und anderen Do-it-yourself Tricks.
  3. Nachbarn werden vernetzt, sozial benachteiligte Familien/Menschen bekommen Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln, Langzeitarbeitslose und Rentner bekommen wieder eine gesellschaftlich wertvolle Aufgabe.

und hier etwas ausführlicher:

Einmal um die ganze Welt
Regional – was ist so besonders daran? Besonders ist, dass die meisten unserer Lebensmittel, ob bio oder nicht, quer um den Globus gefahren werden, um zu uns zu kommen. Tiefkühlteiglinge für Brezen kommen aus China, Bio-Honig aus Südamerika, der demeter-Brokkoli aus dem französischen Gewächshaus und Nordseekrabben werden aufgrund von EU-Verordnungen zum „pulen“ nach Marokko geschickt – und wieder zurück. Neben der Tatsache, dass es in ärmeren Ländern weniger Kontrollen gibt und billiger produziert werden kann, haben all diese Lebensmittel gemein, dass jede Menge Energie in Form von Erdöl aufgewendet werden muss und Tonnen von CO2 freigesetzt werden, um sie zu uns zu bringen. Heißt so konkret wie simpel: Der Bio-Salat aus Spanien schädigt die Umwelt.

Die lokalen Erzeuger haben dabei das Nachsehen. Zum einen können sie die von den Konsumenten ganzjährig gewünschte Verfügbarkeitnicht leisten (bzw. wollen dies auch nicht) und müssen außerdem einen „realen“ Preis für ihre Ware verlangen, die ohne Subventionen und in überschaubarer Menge angebaut wird. Unser Gärtner, der Sigi aus Eschenried, und unser Bäcker, der Dieter aus Bogenhausen, könnten davon ein Lied singen. Da sie allerdings lieber gärtnern und backen als zu singen, werden wir sie Euch demnächst gesondert vorstellen.


Eine Perspektive ohne Vermarktungsdruck
Durch Initiativen wie das Kartoffelkombinat allerdings haben diese kleinen Betriebe eine echte Perspektive. Wir, die Mitglieder des Kartoffelkombinats, nehmen ihnen den Vermarktungsdruck (etwa durch Abnahmegarantien), geben Planungssicherheit, bauen langfristige Partnerschaften auf, bestimmen mit, was wann wie angebaut und gebacken werden soll und sind somit selbst „Quasi-Produzenten“ statt nur Kunden.
Viele werden sich fragen: Was geht es mich an? Und: Unterstütze ich die lokalen Bauern nicht auch, wenn ich mein Gemüse und Brot auf dem Markt am Eck kaufe? Erst Mal: Ja, natürlich. Und wer noch dazu im Winter auf Tomaten & Co verzichtet, kauft möglicherweise auch noch saisonal.


Vom Konsumenten zum Mit-Produzenten
Doch was die gemeinschaftliche Produktion von herkömmlichem Einkaufsverhalten unterscheidet, ist nicht in erster Linie das Ergebnis des Einkaufens – es ist eine völlig andere Herangehensweise.

Es geht uns nicht darum, in einem immergleichen System „besser“ zu konsumieren, sondern die Grundlage des Konsumententums in Frage zu stellen. Wir glauben daran, dass es mehr bedarf, um unser eingefahrenes Wirtschaftssystem zu verändern. Als Konsument frage ich nicht nach dem „Wie“. Ich beurteile die Ware nach dem Ergebnis. Ist ein Salat groß oder klein, teuer oder billig, vom Markt oder Aldi. Danach wählen wir aus und es ist uns relativ egal, ob die Schnecken den Salat überfallen haben oder der Regen ausblieb. Das bedeutet: Es ist uns egal, ob der Bio-Bauer seinen Hof aufgeben muss, weil Großbauern mit beheizten Gewächshäusern günstiger größeren Salat erzeugen können oder wie viel Energie nötig war, um den von uns gewünschten Salat-Effekt zu erreichen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen auf diesem Planeten, leben wir hier in einem Land und einer Realität, die uns die Wahl lässt. Wir können einfach mitgehen und zusehen, wie irgendwann nur noch Großunternehmen überleben, die sich Umstände so zurechtbiegen können, dass für sie ein möglichst hoher Profit entsteht – oder wir schließen uns zusammen und erschaffen etwas Neues, ohne Zwischenhändler, ohne die Verantwortung abzugeben und mit der Gewissheit, die „Dinge“ wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Was also ist unser Ziel? Es ist der Aufbau einer unabhängigen, selbst-verwalteten, lokalen Grundversorgung. Keine gewinn- sondern eine gemeinwohlorientierte Unternehmung, eine Genossenschaft, mit der wir versuchen, die Dinge – nach aktuellem Wissenstand und mit viel Freude – möglichst richtig, sinnvoll und mit Liebe zu tun.

Wir vom Kartoffelkombinat wollen nicht mehr bloß konsumieren oder nehmen, was man uns vorsetzt. Wir wollen etwas ändern, ganz einfach, weil wir es können, weil wir es so wollen.

Denn wenn nicht wir – wer dann? Heute ist es soweit.

> Vorteile
> Wertegemeinschaft


Wir sind …

Simon SchollSimon Scholl
Dipl. Betriebswirt
Interkultureller Trainer
Indien-Experte (kulturtaucher.com)
Quereinsteiger
36 Jahre, Münchner, verheiratet, 1 Kind

simon@kartoffelkombinat.de

 

Daniel ÜberallDaniel Überall
Dipl. Kommunikationswirt
Mitgründer von Utopia.de, Initiator von Stadtimker.de
Mitarbeiter der anstiftung
Quereinsteiger

37 Jahre, Münchner, verheiratet, 2 Kinder

daniel@kartoffelkombinat.de

 


Hier im Blog werden wir uns mit den Themen auseinandersetzen, die uns selbst beschäftigen. Natürlich sind das in erster Linie alle Infos rund um’s Kartoffelkombinat, Blicke hinter die Kulissen und Begegnungen mit Menschen, können aber auch übergeordnete Gedanken sein (z.B. zu Wirtschaft & Gesellschaft) und/oder ganz was anderes … eben alles, was uns und Euch beschäftigt.*

Für Hinweise auf Artikel und andere Websiten nutzen wir die Kurzmitteilungen über Twitter – folgt uns hierzu bitte einfach unter @kartoffelkombi

* Wenn Ihr Ideen für Blogbeiträge habt, einen Gastbeitrag schreiben möchtet oder ein eigenes Projekt vorstellen wollt, dann meldet Euch bitte unter info@kartoffelkombinat.de