In unserem vorherigen Wurmkisten-Beitrag haben wir uns den Kompostwürmern gewidmet, die sicherlich größten und auch bekanntesten Mitbewohner in der Wurmkiste. Doch neben den Würmern gibt es da auch noch andere Kleintiere.
 

Diese sind für den Kompostprozess ebenso wichtig wie die Würmer und sollten genauso wie diese in der Kiste bleiben. Unter anderem finden wir dort …

Sie alle haben wichtige Funktionen. Bakterien und Pilze besiedeln die Grünabfälle und weichen sie auf, sie werden dann von Milben, Springschwänzen oder auch den Würmern gefressen und wieder andere, wie die Hundertfüßer leben als Räuber und helfen so, die Population in der Kiste in einem Gleichgewicht zu halten.

Mehr über die Mitbewohner der Würmer erfährst du hier.

Anhand der Anzahl ihrer Beine lassen sich die verschiedenen Gruppen der Kleintiere leicht unterscheiden. Während die Asseln, Tausend- und Hundertfüßer über mindestens 14 Beine verfügen, haben Spinnentiere (wie z.B. Milben) acht und Insekten sechs Beine. Häufige bis massenhaft vorkommende Insekten sind die Springschwänze, wichtige Zersetzer von Laub und anderen abgestorbenen Pflanzen. Sie sind winzig und nur mit einer Lupe gut zu betrachten. Auch häufig vertreten sind die Enchyträen, bis zu 1 cm lange Ringelwürmer, die ebenso wie die Kompostwürmer zu den Bodenlebewesen ohne Beine gehören.

Kaum zu glauben: In einer Handvoll gutem Humusboden befinden sich mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt!

Eine geeignete Wurmkiste hat die Aufgabe, dieses wuselige „Stück Natur“ so von unserem Wohnraum abzugrenzen, dass sowohl wir als auch die Kompostlebewesen damit glücklich werden.

Die grundsätzliche Idee ist es, den Würmern einen Lebensraum zu bieten, der wie ein Waldboden aufgebaut ist. Im besten Fall schaffen wir ein Milieu in dem sich die Würmer ebenso wohlfühlen wie in der freien Natur. Während sich Kompostwürmer dort von einer Vielzahl an Blättern, abgestorbenen Pflanzenresten und Mikroorganismen ernähren, ist die Nahrung aus der menschlichen Küche deutlich einseitiger. Vor allem die Versorgung mit notwendigen Mikronährstoffen ist oft schwierig, da sich Naturkreisläufe in künstlichen Systemen wie einer Wurmkiste nur schwer vollständig imitieren lassen.

Als logische Konsequenz läuft in vielen Wurmkisten einiges schief. Einige Besitzer sind schlecht informiert oder unterschätzen die Lebensansprüche der Würmer. Andere verlieren nach einer Weile das Interesse und werden die Bedingungen in den Kisten nicht (mehr) regelmäßig kontrolliert, kommt es schnell zu einem Massensterben. Deswegen ist es besonders wichtig, sich vorab gut zu überlegen, was das Betreiben einer Wurmkiste mit sich bringt.

In unserem nächsten Beitrag widmen wir uns der Behausung dieser nützlichen Tierchen, nämlich der Wurmkiste und ihrem Aufbau. 

2 Antworten

  1. Es gibt eine Wurmkiste aus einer Werkstatt, die Menschen mit Handicaps beschäftigt: die Hamburger Wurmkiste, wird gleich mit den Würmern geliefert.Ist eine sehr schön gezimmerte Kiste mit 2 Abteilungen, damit man den Kompost auch verwerten kann.. Ich habe sie 1/2 Jahr lang benutzt, aber dann kam der Winter, und unter 8° halten die Kleinen Viecher es nicht aus….man müsste sie ins Haus holen, wenn man den Platz hat und die anderen Hausbewohner einverstanden sind. Ich habe sie( die Würmer) dann noch rechtzeitig in mein Hochbeet entlassen……

  2. Diese Beiträge sind ganz interessant und informativ, danke. Ich freue mich auf die auf den nächsten Teil schon. Ich wollte bloß korrigiert haben (weil ich es interessant finde), dass die Springschwänze keine Insekten sind, sondern in eine ganz andere Gattung von Tieren gehört! Die Vielfalt an Leben in ein bisschen Erde ist einfach erstaunlich.

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