Das Zeug, das unserer Atmosphäre mächtig einheizt – sind Treibhausgase. Davon gibt es viele Arten, die unterschiedlich stark die Klimaerwärmung vorantreiben. Ein Überblick:

Treibhausgase sind nicht per se schlecht. Über Jahrmillionen übten sie eine überlebenswichtige Funktion aus: Die Sonnenwärme in der Erdatmosphäre halten und so für ein Klima sorgen, das Leben ermöglicht. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre es für die meisten Lebewesen viel zu kalt. Statt der aktuellen Durchschnittstemperatur von +15 °C würden bitterkalte -18 °C herrschen. Die Erdoberfläche wäre tiefgefroren!

Doch seit der Mensch fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung nutzt und die Haltung von Nutztieren industrialisiert hat, steigt die Konzentration von Treibhausgasen in unserer Atmosphäre extrem an. So stellt sie mittlerweile eine Gefahr für alles Leben auf unserem Planeten dar. Denn Massentierhaltung und Rodung der Wälder, um Äcker für die Landwirtschaft und Rinderweiden zu schaffen, Waldflächen in Ölpalm-, Soja-, Bananen- oder Kaffeeplantagen umzuwandeln, und aus dem Erdreich Bodenschätze wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas zu gewinnen, haben die massiven Freisetzung von CO2 zur Folge.

Durch diese signifikante Konzentration – seit 1990 um 43 % – hat sich unsere Welt seit der vorindustriellen Zeit bereits um ein Grad erwärmt. Klingt wenig, doch die Folgen sind gravierend, vor allem, wenn die Temperatur weiter steigt: Das Eis der Polkappen schmilzt, der Meeresspiegel steigt. In vielen Regionen kommt es zu extremen Wetterereignissen und Niederschlägen, während andernorts verstärkt starke Hitzewellen, Dürren und Waldbrände auftreten.

CO2: Das sog. Kohlendioxid entsteht bei Verbrennung von Kohle, Öl und Gas oder beim Trockenlegen von Mooren. Es ist mengenmäßig das wichtigste Treibhausgas, denn seine Konzentration in der Atmosphäre nimmt stetig zu.

Methan & Fluor-Kohlenwasserstoffe: Methan, das in überfluteten Reisfeldern oder in Mägen von Wiederkäuern entsteht, erwärmt das Klima 25-mal stärker als Kohlendioxid. Bei Lachgas aus überdüngten Äckern liegt der Faktor übrigens bei 310(!). 

Überdüngte Äcker entstehen dadurch, dass die Sch*** der Tiere, die wir für den Verzehr tierischer Produkte massenhaft halten, am Schluss eben auf dem Acker landet. Sehr stark wirken auch die Treibhausgase der Fluor-Kohlenwasserstoffe, die z.B. im Kühlmittel alter Kühlschränken enthalten sind.

Wir sind also selbst verantwortlich für die Anreicherung der Treibhausgase in unserer Atmosphäre – denn menschengemachter Ressourcenverbrauch, intensivste Landwirtschaft, Überdüngung unserer Äcker und Massentierhaltung führt in der Folge ausnahmslos zur Emission klimaschädlicher Treibhausgase.

Gute Nachricht: So wie wir selbst verantwortlich für den Schlamassel sind, können wir selbst auch etwas gegen die Klimaerwärmung tun. Z.B. wenig oder gar keine tierischen Lebensmittel verzehren, statt mit dem Auto mit dem Rad oder ÖPNV fahren, auf Flugreisen verzichten und Energie aus erneuerbaren Energien beziehen.

Die Politik ist gefragt. Die anhaltende Subventionierung fossiler Energieträger und eine CO2-Steuer von zaghaften 25 € je  Tonne CO2-Äquivalent (CO2e) führen nicht zum Ziel, die Klimaerwärmung unter den im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegten 2 C° zu halten. Ca. 195 € Steuer müssten es sein. Auf diesen Wert belaufen sich die Klima- und Umweltkosten laut Berechnung des Umweltbundesamtes je Tonne CO2e. Sie werden zum Beispiel durch höhere Gesundheitsaufwendungen, Ernteverluste und Schäden an der Infrastruktur verursacht. 

Es wird deutlich, wie wichtig die politischen Hebel sind, die wir mit unserer Stimme bei jeder Wahl bewegen. Eine gute (und letzte) Gelegenheit, Klimapolitik zu ermöglichen, bevor es zu spät ist, wäre z.B. der 26. September bei der Bundestagswahl.
Einen Überblick, wo die verschiedenen Parteien in Sachen Klimapolitik stehen, findet Ihr hier.

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