Sud No. 4 – Sommerfestbier

Auf dieser Seite gibt’s alle Details rund um unseren vierten Sud im Sommer 2024. Die Hintergründe, Vision und Geschichte des Projekts Kartoffelkombinat-Bier findet ihr hier.

Foto: Clarissa Juse

Sorte: „Sommerfestbier 2.0“

Sud No. 4 ist wieder ein Sommerfestbier, so wie Sud No. 3 – aber auch ein bisschen anders, „2.0“ eben. Aber von Anfang an: Nach zwei Suden von unserem „Brotzeitbier“ in 2021 und 2022, haben wir 2023 Zeit für Sud No. 3 eine neue Sorte entwickelt: unser eigenes naturtrübes „Sommerfestbier“! Ein unfiltriertes, untergäriges etwas stärker eingebrautes Helles oder eben ein leichtes Festbier. Mit ca. 5,6% vol. Alkohol und einer fein-fruchtigen Hopfennote. So ganz eindeutig kann man es sowieso keinem „offiziellen“ Bierstil zuordnen, denn unser Kartoffelkombinat-Bier brauen wir ja nur für uns und wir versuchen es so zu machen, dass es möglichst vielen von uns schmeckt! Bei der Entwicklung der Sommerfestbier-Rezeptur hatten wir daher die über 800 Geschmacks-Rückmeldungen der großen Bier-Umfrage 2021 als Basis. Und um die sommerliche Frische diesmal noch etwas mehr zu unterstützen, haben wir bei Sud No. 4 – als Version 2.0 – eine neue Hopfen-Kombination ausprobiert. Dazu kommen wir weiter unten noch im Detail!

So wurde es gebraut

Seit 2022 haben wir uns für’s Brauen mit der Brauerei Gut Forsting eG in Forsting zusammengetan. Die seit über hundert Jahren ebenfalls als Genossenschaft organisierte Brauerei liegt östlich von München (zwischen Ebersberg und Wasserburg am Inn). Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen mag: 2022 haben wir den kompletten Brau-Prozess des Brotzeitbiers in der kurzen Brau-Doku zum Sud No. 2 festgehalten:

 

Los geht’s mit dem Malz

Foto: Claudio Como

Welche Farbe ein Bier hat, ist abhängig vom Malz: Wir haben sehr helles Pilsener Malz, etwas dunkleres Münchner Malz und Karamellmalz so dosiert, dass am Ende diese helle Bernstein-Farbe rauskommt. In der Bier-Fachsprache: 16 EBC (das ist die internationale Einheit um Bierfarbe zu beschreiben). Die Malzmischung beeinflusst aber nicht nur die Farbe, sondern auch den Geschmack – nämlich wie malzig, vollmundig und süßlich es am Ende schmeckt. Und wie viel Alkohol das Bier hat. Wir haben eine Stammwürze von 13,3°P und einen Alkoholgehalt von ca. 5,6 % vol. angepeilt.

Malz wächst übrigens nicht einfach so auf dem Feld, sondern dazu muss Getreide „vermälzt“ werden. Gut Forsting eG bezieht ihr Bio-Malz über die beiden fränkischen Mälzereien Steinbach und Scheuma. Am liebsten würden wir natürlich Gerste verwenden, die von uns oder einem Partnerbetrieb stammt. Das geht aber nicht so einfach, denn die Gerste muss dann ja auch noch vermälzt werden. Die Mindestmengen für so eine Lohnvermälzung liegen bei einigen Tonnen. Das geht also nur, falls wir uns irgendwann tatsächlich ganz regelmäßig mit Bier versorgen wollen und zudem die Möglichkeit haben, große Mengen Malz zu lagern und zu transportieren.

Hopfen: Hier kommen Ariana & Callista!

Weiter geht’s mit dem Hopfen. Hopfen beeinflusst den Biergeschmack in zwei Dimensionen: er macht das Bier bitter und kann darüber hinaus fruchtige, harzige, würzige oder blumige Aromen mit reinbringen.

Erstmal zur Bitterkeit: Wir haben für unser Rezept eine Bittere von 20 IBU (International Bitter Units) angestrebt. Es ist damit einen Tick bitterer als ein normales Helles, aber nicht so bitter wie ein Pils, und macht so unser Bier noch etwas kräftiger! Da Hopfen an sich seeehr bitter ist, muss man ihn vorsichtig dosieren: Bei uns ist knapp ein Gramm pro Flasche drin.

Beim Thema “Hopfenaroma” sind unsere Vorlieben in der Genossenschaft sehr breit gestreut. Viele mögens sehr hopfenaromatisch, andere gar nicht. Wir setzen daher auf eine leichte Hopfennote – wahrnehmbar, aber sich nicht in den Vordergrund drängend wie bei IPA & Co. In unserer Sorte Sommerfestbier steckt diesmal – anders als bei der bisherigen Bieren – neben der Hopfensorte „Ariana“ noch eine weitere mit drin: „Callista“! Ariana schmeckt ganz leicht fruchtig, nach süßen Früchten wie Mango, Ananas, Birne oder Quitte. Callista gesellt sich dazu mit: Erdbeere, Passionsfrucht, Karamell, Aprikose und einem Hauch Kiefer. Merkt Ihr’s? Vielleicht nochmal riechen, einen Schluck nehmen und danach durch die Nase ausatmen.

Ein neuer Hopfen-Partner in Franken: Biohof Eckert

Foto: Biohof Eckert

Unser Hopfen für Sud No. 1, 2 und 3 war bisher immer die Aromasorte „Ariana“, angebaut von den Schmailzls, unserem Naturland-Partnerbetrieb in der Hallertau. Da die letzten Ernten wetterbedingt so schlecht ausfielen, hatten sie diesmal leider keinen Hopfen für uns übrig (die Hopfen-Betriebe arbeiten eng mit Hopfenhandelshäusern zusammen und haben dann immer langjährige Verträge mit gewissen Mindesterntemengen, die sie erfüllen müssen). Für Sud No. 4 haben wir uns dann nach einem zusätzlichen Hopfen-Partnerbetrieb umgeschaut und sind bei den Eckerts gelandet! Etwa 20 km nordöstlich von Nürnberg baut der Familienbetrieb „Biohof Eckert“ auf 53 Hektar Hopfen sowie 15 Hektar Äpfel an. Und in Bio schon seit 1987! Die Eckerts sind Pioniere im Bereich des Bio-Hopfenanbaus. Ausschlaggebend damals war die Kooperation mit Neumarkter Lammsbräu. Heute bauen sie nicht nur über 30 verschiedene Sorten Hopfen an (… und damit die Gelegenheit für uns, diesmal noch eine weitere Sorte auszuprobieren), sondern verarbeiten den Hopfen seit 2022 auf sehr nachhaltige Weise direkt auf dem eigenen Hof weiter. Hier in diesem Video zeigt Markus Eckert wie’s bei ihnen auf dem Hof aussieht und warum das so besonders ist:

Wer noch mehr erfahren will, kann auch gern auf der Seite von den Eckerts vorbeischauen: https://www.biohof-eckert.de/

Wie schmeckt er Dir, unser Sud No. 4?

Oh, das reimt sich ja … aber nur weil sich’s reimt, ist es wirklich auch gut? Natürlich interessiert uns brennend, wie Euch unsere neue Sorte, der Sud No. 4 schmeckt! Geschmackliches Feedback sammeln wir hier in der Community

Kein Bier zum Aufheben …

Vorneweg: Bier kann im Prinzip gar nicht „schlecht“ werden, auch wenn man es ein paar Jährchen aufhebt. Aber: Bier sollte in der Regel trotzdem frisch genossen (und dunkel gelagert!) werden! Der Geschmack verändert sich nämlich stetig, vor allem der Hopfengeschmack nimmt über die Monate ab. Unser Bier ist naturtrüb und nicht filtiert – das macht es geschmackvoller als ein blank filtriertes Bier, aber auch weniger „geschmacksstabil“. Wir empfehlen deshalb, es innerhalb von 6 Monaten zu genießen, d.h. etwa bis Ende Dezember 2024.

Ausgetrunken – und jetzt?

… Leergut bitte zurück zu uns und nicht irgendwo im Handel zurückgeben! Normalerweise läuft es im Getränkehandel so: Verschiedene (Getränke)Großhändler holen Bier bei den Brauereien ab und liefern es an ihre Kundschaft (Läden). Die Läden nehmen das Leergut danach wieder an, der Großhändler nimmt das zurückgekommene Leergut mit und bringt es zur entsprechenden Brauerei, wo es wiederbefüllt wird. Da unser Bier aber gar nicht im „öffentlichen Handel“ ist, müssen wir die Rolle des Leergut-Einsammlers selbst übernehmen. Bringt uns also bitte die Kästen wieder zurück, möglichst befüllt mit leeren Flaschen (dürfen auch andere Marken als KK-Bier sein, solange es dieselbe Flaschenform ist). Die ausgewiesenen Leergut-Abstellpunkte können unsere Mitglieder nach dem Einloggen hier nachsehen.

Prost! 🙂