Im Oktober haben wir beim städtischen Projekt „Flottes Gewerbe: Betriebe testen Lastenräder“ mitgemacht. Hier unsere Auswertung des Tests.

Drei Wochen lang gab es auf unseren 16 Touren (Di-Fr, je vier Touren) einen „Sonderfahrpan“, um das Testrad einzubinden. Ein spannendes Experiment für Mensch und Material, mitten im regulären Auslieferungsalltag. 😉

Ein großes Dankeschön geht an Almut und Anna, die das Fahrteam managen und diesen Test mit viel Organisationstalent, Improvisation und Nervenstärke gestemmt haben – und natürlich an unsere Fahrer*innen, die sich auf das Abenteuer eingelassen und wertvolles Feedback gegeben haben. Ein ganz besonders großes Dankeschön geht dabei an unseren Fahrer Max! 

Was gut lief

Das Fahren mit dem Lastenrad hat dem Team richtig Spaß gemacht! Dank der Nutzung von Radwegen konnten Staus, Sperrungen und Parkplatzsuchen elegant umfahren und vermieden werden – oft war sogar die Anfahrt direkt bis an den Verteilpunkt möglich. Das ist an VPs, die in Hinterhöfen oder etwas abseits von Straßen liegen, genial. 

Die Parksituation entspannte sich enorm, das Rangieren war einfacher, und als Werbefläche machte das Lastenrad richtig was her. Täglich gab es positive Reaktionen und Gespräche.

Auch in Bezug auf Umwelt und Energieverbrauch punktet das Lastenrad natürlich: kein Tanken, nur (Ökostrom-)Laden. 

Die reine Lieferzeit war bei den extra ausgewählten Touren durchaus vergleichbar mit dem Transporter, und das Fahrgefühl überzeugte – je nach Strecke und Akku konnte man selbst bestimmen, wie sportlich es werden sollte. 

Wo es hakte

Die größte Herausforderung war die Tourenplanung: Die Verteilpunkte mussten nah beieinander liegen, um Leerfahrten möglichst zu vermeiden, gleichzeitig mussten die restlichen Touren sinnvoll umgebaut werden.

Auch das Abstellen des Hängers (damit ziehen wir einen Teil der Ernteanteile mit den Transportern von der Gärtnerei in die Stadt) war nicht trivial – es braucht freie, gut zugängliche und nicht zu abgelegene Stellplätze, um dann morgens das Leergut der Lastenradtouren wieder einzusammeln. 

Hinzu kamen zusätzliche organisatorische Punkte, wie das Lademanagement der Akkus, längere Anfahrten zur Rad-Garage und die Tatsache, dass bei schlechtem Wetter oder im Winter ganz andere Bedingungen herrschen. Regen, Kälte oder Glätte könnten das Fahren und auch die Gemüsequalität beeinflussen.

Ein weiterer Punkt: Verständlicherweise möchten oder können nicht alle Fahrer*innen eine Radtour übernehmen – das macht die eh schon schwierige Vertretungssituation im Fahrteam also noch etwas schwieriger. Und: Das getestete Modell hatte eine relativ kleine Zuladung, was es für unser derzeitiges Logistiksystem nur bedingt praktikabel macht.

Unser Fazit

Der Test hat gezeigt, dass Schwerlastenräder mit Elektromotor für unsere Logistik im Innenstadtbereich großes Potenzial haben. Gleichzeitig braucht es noch bessere Rahmenbedingungen, eine höhere Zuladung und eine stabile Infrastruktur (wie ein Logistikhub und nächtliche Parkmöglichkeit), damit das Konzept langfristig funktioniert.

Aber eins ist klar: Spaß gemacht hat’s – und die Idee, in Zukunft vermehrt mit Muskelkraft und Strom statt Sprit auszuliefern, denken wir in 2026 weiter!

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