30.1. Kartoffelkino (mit Filmemacher Felix Starck)

Endlich gibt’s wieder ein Kartoffelkino, nach langer Zeit bietet sich die Gelegenheit, gemeinsam ins Kino zu gehen!

Denn am 30.1. ist im Mathaeser die Münchenpremiere von Step by Step – dem neuen Film von/mit Felix Starck (nicht zu verwechseln mit unserem gleichnamigen Teammitglied), der Euch vermutlich von seinen ersten beiden Filmen pedal the world (Trailer) – mit dem er gefühlt ein neues Filmgenre schuf – oder expedition happiness (Trailer) bekannt sein wird.

In Step by Step dokumentiert Felix, wie er und seine schwangere Freundin während der Pandemie aus Berlin und den Strukturen ausbrechen, um auf Mallorca eine kleine Selbstversorgung zu starten. Doch der Weg zum eigenen Gemüse ist im Wortsinne karg und steinig. Und auch, wenn die Rahmenbedingungen und Ansätze nicht vergleichbar sind, gibt es doch einige Parallelen zum Kartoffelkombinat. Darüber und wie wir als Gemeinschaft (professionelle) Versorgungsstrukturen aufbauen können, werden wir mit Felix nach dem Film ausführlich sprechen.

Hier geht’s zum Kartenvorverkauf

Step by Step (Trailer):

Unsere tollen Knollen

Wahrscheinlich kennt das manch eine*r von uns: Man schaut am Verteilpunkt in den Ernteanteil und freut sich über gewisse Gemüsekulturen mehr als über andere. Oftmals sind das die „leichter“ zugänglichen wie Spinat oder Kartoffeln. Und dann gibt es noch die anderen wie Knollensellerie oder Rote Bete.

Doch diese tollen Knollen sind vor allem in der Winterzeit ein wichtiger Baustein unserer Ernährung. Ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Inhaltsstoffe können so manchem Arztbesuch vorbeugen. Und sie passen fabelhaft in unser Lieblings-Wintergericht: Eintopf 🙂 

Auch im Anbau und der Lagerung erweisen sie sich als dankbar. Beide Kulturen haben geringe Ansprüche an den Boden und benötigen als sogenanntes „Feldgemüse“ nicht so eine intensive Bewässerung wie z.B. Salate. Außerdem sind sie innerhalb der Feldgemüse eine gute Ergänzung in unserer Fruchtfolge. Einer ihrer größten Pluspunkte ist jedoch ihre gute Lagerfähigkeit, was uns im Winter Flexibilität bei der Zusammenstellung der Ernteanteile bringt.

Rote Bete

Erdige Geschmacksnuancen, intensive Farbe und ein eher altbackenes Image, das ist die Rote Bete. Dabei ist und kann diese tolle Knolle so viel mehr. Rote Bete …

  • senkt den Blutdruck und verbessert die Hirnfunktion. Ihre Nitrate werden im Körper in Stickstoffmonoxid umgewandelt, welches die Blutgefäße entspannt und erweitert, sodass Sauerstoff und Nährstoffe besser transportiert werden können.
  • verringert das Risiko von Herzkrankheiten undunterstützt die Leberfunktion. Sie enthält viel Betain (sonst nur in Spinat und Quinoa zu finden) sowie das B-Vitamin Folat, die zusammen den Cholesterinwert im Blut senken und die Ansammlung von Fett in der Leber zu verringern.
  • fördert die Ausdauer. Ihre Nitrate sind absolute Power-Booster, die zwei bis drei Stunden vor z.B. einer Sporteinheit zu sich genommen die Performance deutlich steigern können.
  • hilft bei entzündlichen und chronischen Krankheiten. Sie hat einen hohen Gehalt an Betalainen, einer Klasse von Antioxidantien – und auch an anderen Entzündungshemmern, die freie Radikale bekämpfen.
  • ist gut für die Verdauung. Vor allem durch die vielen Ballaststoffe.

Dieses Jahr gab es Rote Bete 11 mal in den Ernteanteilen vor allem von Oktober bis Januar. Für 2023 sind sie 10 mal eingeplant. 

Tipp: Rote Bete vor dem Kochen nicht schälen. Die Schale sorgt dafür, dass sie die Nährstoffe nicht verliert. Nach dem Kochen die Haut einfach mit einem Messer oder den Händen abpellen oder einfach dranlassen. 

Mehr Infos zur Lagerung und Zubereitung: kartoffelkombinat.de/rote-bete

Knollensellerie (oder der gesündeste Ork Mittelerdes)

Knollensellerie ist vielleicht nicht das schönste Gemüse der Welt. Bekannt und beliebt war das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Gemüse schon im Mittelalter. Die knorrige Knolle steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe. Darunter unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe, ätherische Öle und zahlreiche Vitamine wie beispielsweise A, C und E, sowie wichtige Mineralstoffe, wie Kalzium und Eisen. Knollensellerie …

  • senkt den Blutdruck. Das ätherische Öl Phthalide wirkt beruhigend und krampflösend. Die Gefäße weiten sich und der   Blutdruck wird reguliert.
  • wirkt aufgrund des hohen Kaliumgehalts harntreibend, sodass er auch gern zum Entschlacken verwendet wird. Wer an einer Nierenerkrankung leidet, sollte allerdings auf viel Sellerie verzichten.
  • tut dem Magen gut und regt die Verdauung an. Die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffen können einen gereizten Magen beruhigen, einen Überschuss an Magensäure neutralisieren und leichtere Magenschmerzen lindern.
  • wirkt antibakteriell. Die ätherischen Senföle und sekundären Pflanzenstoffen (Flavonglykoside), allen voran das Apiin können potenzielle Krankmacher entschärfen.
  • wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Vor allem durch das enthaltene Apigenin (hellgelber Pflanzenfarbstoff aus der Gruppe der Flavonoide).

Knollensellerie, das gesunde Wintergemüse mit dem unverwechselbar würzigen und leicht süßlichen Geschmack lässt sich in den verschiedensten Varianten zubereiten. Knackig als Schnitzel, fein gerieben oder gewürfelt im Salat, püriert als Beilage, im Eintopf, der Bolognese-Sauce oder einfach in handliche Sticks geschnitten zum Snacken und Dippen.

Im vergangenen Winter gab es diese tolle Knolle 5 mal in unseren Ernteanteilen (verteilt von Oktober – April). Diese Saison werden sie 6 mal in die Kisten wandern. 

Mehr Infos zur Lagerung und Zubereitung: kartoffelkombinat.de/knollensellerie

Wie die Knolle aus der Erde kommt seht Ihr hier im Video:

Nachhaltig Grillen

Sommerzeit ist Grillzeit. Ob mit der Familie, mit Freunden oder Kollegen  – Grillen verbindet. Sei es durch die „jede/r trägt was bei“ Mentalität oder das archaische Ritual des gemeinsamen Essens am Feuer.

Grillen ist eine jahrhundertealte Tradition, die in sämtlichen Kulturen zu finden ist. In den „Asados„, im „Kebab„, im „Barbecue“ oder im „Schaschlik„. Meist wird Fleisch gegrillt, in den letzten Jahren haben sich aber auch viele Gemüseklassiker etabliert. Bei diesen ist kulinarisches Feingefühl geboten. Wird Gemüse mit zu hohen Temperaturen und über direkter Hitze gegrillt, verliert es wertvolle Nährstoffe und verbrennt zu schnell.

Manch eine/r greift darum zu Alufolie, doch auf diese solltet Ihr beim Grillen komplett verzichten, und zwar besonders, wenn säurehaltige Marinaden oder salziger Käse mit dabei sind, da das Aluminium sich durch diese löst und in die Lebensmittel übergehen kann. Wiederverwendbare Edelstahlschalen oder -körbe sind eine praktische Alternative, um das kostbare Grillgut vor dem Verbrennen zu schützen. Aber es gibt noch mehr Möglichkeiten:

a) Gemüseblätter – egal, ob von Kohl, Mangold oder Roter Bete – lassen sich hervorragend nutzen, um etwa Käse und Gemüse darin zu grillen. Zum Beispiel Feta im Kohlrabiblatt – einfach ein bisschen Thymian dazu, ein paar Pinienkerne, dann ab ins Kohlrabiblatt, das mit Zahnstochern zugesteckt wird. Achtung: Ohne Öl geht nichts. Die Blätter müssen damit von außen eingepinselt werden, sonst verbrennen sie zu schnell.

b) Backpapier oder Butterbrotpapier lassen sich ebenfalls gut nutzen, wenn sie eingeölt und nicht in die heiße Rostmitte gelegt werden. Mit Küchengarn können die Papiere zu kleinen Päckchen geschnürt werden, damit nichts ausläuft und in die Grillkohle tropft.

Ein besonderes Augenmerk solltet Ihr auf die Herkunft Eurer Kohle richten und möglichst heimische Holzkohle (z.B. aus Buchen) nutzen. Andernfalls kommt sie aus fernen Ländern in Afrika und Südamerika, oft aus illegaler Abholzung. Mit Hilfe von Holz-Siegeln wie FSC, PEFC oder Naturland, könnt Ihr sicherstellen, dass die Kohle aus nachhaltiger Holzwirtschaft stammt. Allerdings ist das auch hier nur sinnvoll, wenn die Grillkohle wenigstens aus europäischen Laubwäldern kommt.

Zusätzlich verspricht das DIN-Prüfzeichen DIN EN 1860-2 weniger Giftstoffe und weist darauf hin, dass ein gewisser Mindeststandard bei Qualität und Umweltbelastung eingehalten wurde: Kohle mit Hinweis DIN EN 1860-2 darf nicht aus alten Möbeln oder Ähnlichem hergestellt werden und keine Rückstände von Holzschutzmitteln, Lacken oder sonstigen Fremdstoffen enthalten.

Auch beim Anfeuern solltet Ihr fürs nachhaltige Grillen auf natürliche Anzünder setzen (z.B. aus Holz mit Wachs) und FSC-zertifizierte Produkte vorziehen. Diese setzen im Gegensatz zu Produkten aus mineralölbasierten Bestandteilen keine unerwünschten Gerüche frei und Euer Essen wird nicht mit Giftstoffen gewürzt.

Es dauert beim Kohlegrill rund eine Dreiviertelstunde, bis eine gute Glut mit der richtigen Temperatur entsteht. Erst wenn ein weißgrauer Aschefilm die glühenden Kohlestücke bedeckt, ist die richtige Hitze erreicht. Dann erfordert es immer noch sehr viel Talent oder Erfahrung, um alle Hungrigen gleichzeitig zu bedienen. Daher lautet ein Grundsatz jedes Grillmeisters: Viel Salat und Brot bereitstellen.

Ob bunte Gemüsespieße, Hasselback Kartoffeln, Bulgur mit Tomate und Gurke, Auberginen-Dip oder fruchtiger Chinakohl Salat – der Fantasie sind bei der Veggie-Grillparty keine Grenzen gesetzt. Tipp: Beim vegetarischen Grillen machen erst Marinaden das trockene, weil fettfreie, Gemüse zum Genuss. Eine gegrillte Zucchinischeibe ohne alles schmeckt eher fad. Eine mediterrane Marinade enthält neben Öl zum Beispiel Salz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian oder andere typische Mittelmeerkräuter. In diesem Sinne, lasst es Euch schmecken!