Happy Birthday to us

Diese Woche haben wir alle Geburtstag und werden 10 Jahre alt! Und als hätten wir’s geplant, zeigt die Übersicht  der Packlogistik für die KW 17 genau 2.222 Ernteanteile.

Wir hatten überlegt, eine edle Gala in Abendgarderobe zu veranstalten und eine aufwändige Jubiläumsschrift (mit Goldkante) rauszugeben … uns dann aber doch dagegen entschieden. 😉

Gründungsversammlung, 30.4.2012
Gründungsversammlung, 30.4.2012

Hach Leute, wir sind einfach unglaublich dankbar für den Weg, den wir zusammen gehen und damit ein kleines Mosaiksteinchen der Ernährungswende sein zu dürfen:

  • Rund 5.000 Menschen profitieren mittlerweile vom Kartoffelkombinat-Gemüse.
  • 2017 konnten wir gemeinsam eine westlich von München gelegene, ehemalige Baumschule kaufen, daraus eine eigene Naturland-Gemüsegärtnerei machen und damit von der „Zukaufs-SoLawi“ letztlich zu genossenschaftlichen Landwirt*innen werden.
  • Wir haben 40 sinnhafte Arbeitsplätze geschaffen …
  • … und bewirtschaften jetzt 30 ha Fläche extensiv biologisch, die zuvor konventionell  – teilweise in Monokultur – genutzt wurde.
  • Aber am wichtigsten: Gemeinsam erproben wir ein alternatives Modell zum vorherrschenden ausbeuterischen und Lebensgrundlagen vernichtenden aktuellen Wirtschaftssystem. Wir sind gemeinwohl- statt profitorientiert. Geld ist für uns dabei ein Werkzeug, kein Ziel (oder neudeutsch „Purpose“).

Was wir seit 10 Jahren mit dem genossenschaftlich organisiertem Kartoffelkombinat konkret machen und warum, hat Mitgründer & Vorstand Daniel in aller Kürze hier vorgestellt:


Beim Abspielen des Videos werden Deine IP Adresse und möglicherweise weitere personenbezogene Daten an Dritte übertragen.

Und im Podcast der Solawi-Genossenschaften „etwas“ ausführlicher:

Auf die nächsten 10!

Zur Generalversammlung 2021 hatten wir unsere Mission als Statement verschriftlicht: 

Gemeinsam sorgen wir für Strukturen, die es ermöglichen, dass wir uns im Großraum München unserer Vision entsprechend versorgen können.
Hierfür schaffen wir in vergemeinschafteten Organisationen und durch ausgewählte Kooperationen notwendige Produkte und Dienstleistungsangebote des täglichen Bedarfs.
Dabei wollen wir kein Nischendasein führen indem wir „Szene“-Projekt sind, sondern wollen attraktiv für alle Menschen sein.

Damit wir unsere hehren Ziele in den nächsten Jahren weiter mit unverminderter Energie und Leidenschaft verfolgen können, haben wir eine Bitte an Euch: Helft mit, das Kartoffelkombinat weiter aufzubauen!

Denn wir haben noch viel vor:

  • Wir werden den bestehenden Betrieb und unsere Strukturen weiter optimieren.
  • Wir wollen die AG Bier verstetigen.
  • Wir sollten ein Regenwasserbecken bauen, um die Klimawandelfolgen (teilweise) kompensieren zu können, dafür brauchen wir zusätzliche Geno-Einlagen.
  • Wir wollen neue Ideen (z.B. Agroforst, Agri-PV) ausprobieren/testen, brauchen dafür weitere Eigentumsflächen, auf Pachtflächen können wir das leider nicht machen.
  • Wir wollen weitere Solidarmodelle entwickeln, sowohl im Rahmen der bestehenden Gemüseversorgung, aber gerne auch mit anderen Erzeugnissen und/oder in Kooperationen.

Ihr seht – das schönste Geschenk, das Ihr uns allen machen könnt, sind weitere Mitglieder und damit neue Möglichkeiten für das Kartoffelkombinat. Erzählt Euren Freund*innen, Arbeitskolleg*innen und am besten allen, die Ihr kennt, vom Kartoffelkombinat. 🙂

Lasst uns gemeinsam noch ein Stück wachsen – weil wir ein anderes (Land)Wirtschaftssystem brauchen.

Mitglieder beim freiwilligen Helfen auf einem unserer Äcker.
Mitglieder beim freiwilligen Helfen auf einem unserer Äcker.

Schon gewusst? Uns findet Ihr auch hier:
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Wir sind endlich Gemeinwohlökonomie zertifiziert!

Gemeinwohlökonomie-Bilanzkonferenz

Es ist vollbracht: Am 03.02.2016 bekamen wir unser offizielles Testat. Bis dahin war es ein langer Weg. Mit der Verabschiedung unseres Leitbildes hatten wir ja festgelegt, dass wir mit dem Kartoffelkombinat auch politische Ziele verfolgen und dabei explizit genannt:

  • Zukunftsfähiges, an langfristigen Zielen orientiertes Wirtschaften
  • Nachhaltigkeit
  • Generationengerechtigkeit
  • Faire Entlohnung

Natürlich muss ein Unternehmen vor allem seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Blick und im Griff haben. Gerade eine Genossenschaft, die mit dem Ersparten ihrer Mitglieder operiert, muss das. Schließlich wollen wir ja keine Verluste einfahren. Eine Genossenschaft ist dabei per definitionem nicht gewinnorientiert, sondern sie orientiert sich am Wohle ihrer Mitglieder. Und das Wohl der Mitglieder steht auch beim Kartoffelkombinat an erster Stelle. Aber gemäß unserem politischen Anspruch ist das zwar „notwendig aber nicht hinreichend“. Wir wollen auch einen gesellschaftspolitischen Beitrag leisten.

Und wenn man so etwas sagt, muss man sich ja auch daran messen lassen. Kann man denn so etwas messen? Ja, man kann! Die von Christian Felber gegründete Bewegung der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) hat eine Methode entwickelt, wonach Unternehmen – neben den Finanzkennzahlen, die man selbstverständlich nachwievor braucht – auch daran gemessen werden, welchen Beitrag sie zum Gemeinwohl leisten. Auf volkswirtschaftlicher Ebene hat sich die GWÖ u.a. als Vision zum Ziel gesetzt, steuerliche und finanzielle Anreize für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften zu bieten (z.B. günstigere Zinsen und geringere Steuern). Jetzt wird sicher so mancher sagen: Ist das nicht naiv, dass ein Unternehmen einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten soll? Nun, wer so denkt, sollte mal einen Blick in unsere Verfassung werfen. In der Verfassung des Freistaates Bayern heißt es im Artikel 151 (1): „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl…“. Und die GWÖ sagt: „Dann lasst uns das doch mal ernst nehmen.“

Dabei verfolgt die GWÖ folgende Ziele:

Eckpunkte der GWÖ (Auswahl)

  1. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist der Aufbruch zu einer ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von Geldkapital ist, sondern das gute Leben für alle.
  2. Sie setzt die Menschenwürde, die Menschenrechte und die ökologische Verantwortung als Gemeinwohlwerte auch in der Wirtschaft um.
  3. Wie diese Werte im unternehmerischen Alltag gelebt werden können, zeigt die Gemeinwohl-Matrix. Sie wird laufend weiterentwickelt und soll demokratisch entschieden werden.
  4. Anhand der Matrix erstellen die Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz. Im Gemeinwohl-Bericht erklären sie die Umsetzung der Gemeinwohlwerte sowie ihr Entwicklungspotential und nehmen eine Bewertung vor. Bericht und Bilanz werden extern überprüft und veröffentlicht. Damit werden die Leistungen für das Gemeinwohl bekannt gemacht.

In München haben sich im Herbst 2014 vier Unternehmen (Impact Hub Munich GmbH, Talents4Good GmbH, Polarstern GmbH und das Kartoffelkombinat eG) auf den Weg gemacht, einen Gemeinwohl-Bericht zu erstellen. Da das gemeinsam besser geht als alleine, haben sie sich zu einer sogenannten Peer Group zusammen getan. In der Peer Group beurteilen und bewerten die Mitglieder ihre Kapitel der GWÖ-Bilanz gegenseitig. Begleitet wird der Prozess durch einen externen GWÖ-Berater (unser Berater war Nikolaus Teixeira).

Der Prozess und das Gesamtergebnis werden dann noch durch eine Auditorin der GWÖ-Bewegung evaluiert. Für das Kartoffelkombinat hat eine kleine Arbeitsgruppe bestehend aus dem Mitglied Jürgen Müller und dem Aufsichtsrat Dr. Horst Bokelmann den Gemeinwohl-Bericht erarbeitet. Die einzelnen Kapitel des Berichtes folgen dabei der sogenannten Gemeinwohlmatrix. Zum besseren Verständnis dieses Artikels, des Gemeinwohl-Berichts und der GWÖ allgemein ist es sinnvoll, sich diese Matrix einmal anzuschauen.

Über die gesamte Wertschöpfungskette (in GWÖ-Sprech: Berührungsgruppen) erfolgt eine Bewertung über die Zusammenarbeit mit den Lieferanten, Geldgebern, Mitarbeitern inklusive Eigentümern und den Kunden sowie über die Ausstrahlung in das gesellschaftliche Umfeld.

Die Beurteilung erfolgt anhand der Werte der GWÖ:

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Um es an einem Beispiel klar zu machen: In der Berührungsgruppe „Mitarbeiter“ wird der Wert „Solidarität“ gemessen am Indikator „Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit“ mit den Unterpunkten „Abbau von Überstunden“ … „Beitrag zur Reduktion der Arbeitslosigkeit“. Die Erarbeitung des Berichts und die Diskussion in der Gruppe waren schon ein wenig aufwändig (ca. 300 Stunden). Aber es hat sich auch gelohnt und es hat auch Spaß gemacht. Uns hat es noch einmal vor Augen geführt, was wir in 3,5 Jahren Kartoffelkombinat schon alles erreicht haben. Manchmal geht das in der operativen Alltagshektik ein wenig verloren.

Beispielweise ist ein Indikator der GWÖ-Bilanz der Umgang mit Lieferanten. Wer in der Januar-Ausgabe der Kartoffelakademie dabei war, konnte live erleben, wie unser Kartoffelbauer Knoll über die Zusammenarbeit mit dem Kartoffelkombinat berichtet hat. Aus dem in der normalen Wirtschaft üblichen Kunden-Lieferanten-Verhältnis ist in unserer Zusammenarbeit eine freundschaftliche Partnerschaft geworden, in der man sich gegenseitig hilft, wenn es mal klemmt. Andererseits verlangt die GWÖ, dass man sich auch mit den internen Prozessen des Partners auseinandersetzt. Orientiert er sich neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch an den Werten „Soziale Gerechtigkeit“ und „Mitbestimmung & Transparenz“? Konkret: Hält er alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen ein? Zahlt er faire Löhne? Zahlt er die rechtlichen Abgaben korrekt? usw.

Das hat uns vor Augen geführt, dass wir in der Zusammenarbeit mit einer „normalen Gärtnerei“ durchaus auf Probleme stoßen. In unserem GWÖ-Bericht heißt es dazu:

Ein weiteres Defizit der gewinnorientierten Gärtnereien ist die für uns nicht ausreichende Transparenz, durch die sich das Geschäftsgebaren dieser Betriebe auszeichnet.

Diese Defizite der landwirtschaftlichen Betriebe sind überwiegend mit deren Struktur als eigentümergeführte Einzelunternehmen begründbar.

Unsere konsequent ökologische, regionale und saisonale Ausrichtung ist dagegen auch nach GWÖ-Kriterien vorbildlich: 

Alle Gemüselieferanten sind Naturland- oder Demeterzertifiziert, beliefern uns ausschließlich mit saisonalen Produkten aus eigenem Anbau und sind im Umkreis von maximal 100 km um München angesiedelt.

Bei dem Indikator „Ethisches Finanzmanagement“ konnten wir natürlich mit unserem Partner der GLS-Bank gut „punkten“:

Die Gründer des Kartoffelkombinats haben sich bei der Gründung entschieden, für alle Finanzdienstleistungen ausschließlich einen ethisch-nachhaltigen Dienstleister in Anspruch zu nehmen. Dieser Anspruch wurde vollständig umgesetzt. Mit der GLS Bank verbindet uns eine enge partnerschaftliche Beziehung. So wurde das Kartoffelkombinat bereits mehrfach auf den Veranstaltungen der GLS Bank als „Musterprojekt“ vorgestellt. Unsere Geschäftsguthaben und auch die Genossenschaftseinlagen unserer Mitglieder sind auf normalen Geschäftskonten bei der GLS Bank angelegt. Wir betreiben kein gewinnorientiertes Finanzmanagement.

Das Kartoffelkombinat wird „behutsam“ und nachhaltig finanziert aufgebaut. Derzeit haben wir kein Fremdkapital aufgenommen.

Bei etlichen Indikatoren war es für uns sehr hilfreich, dass wir ein Leitbild erarbeitet, verabschiedet und bereits weitgehend umgesetzt haben, aus dem wir häufig zitieren konnten. So konnten wir zum Indikator „Entgeltpolitik“ aus dem Leitbild übernehmen:

„Die Mitarbeiter sollen für ihre Arbeit nach unseren solidarischen Ansprüchen fair entlohnt werden (d.h. deutlich über den diskutierten gesetzlichen Mindestlöhnen). Hauptberufliche Kräfte sollen von ihrem Arbeitsentgelt leben können und Beschäftigungsverhältnisse mit persönlicher Planungssicherheit haben. Für die Umsetzung des Modells brauchen wir gute und hochmotivierte Mitarbeiter. Dafür wollen wir die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.“

Aber es zeigt sich dabei auch, dass wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen:

Die Aufbauphase unseres Unternehmens, in der wir uns immer noch befinden, wäre ohne das Engagement ehrenamtlicher und ohne die z.T. unentgeltliche Mehrarbeit der ersten Beschäftigten nicht möglich. Auf die ehrenamtlichen Beiträge können und wollen wir nicht verzichten, da dadurch die Gemeinschaft und der Bezug zur Gärtnerei gefördert wird.

Es ist jedoch erklärtes und durch den Aufsichtsrat vorgegebenes Ziel, die unentgeltliche Mehrarbeit der Beschäftigten schnellstmöglich in einen „Normalzustand“ zu überführen. Dazu wurden – wie schon beschrieben – die Verträge der Minijobber nach Möglichkeit und Wunsch in unbefristete Arbeitsverträge umgewandelt und die Bezahlung der Vorstände schrittweise an das Zielniveau herangeführt.

Die derzeit noch zu hohe zeitliche Belastung der Vorstände muss ebenfalls deutlich reduziert werden.

Die von der GWÖ geforderte Transparenz haben wir hingegen in vielerlei Hinsicht umgesetzt:

Die gewählte Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft erfordert bereits ein hohes Maß an Transparenz. So wird z.B. der Jahresabschluss geprüft und veröffentlicht. Mitglieder und Mitarbeiter erhalten direkte Informationen über die Gewinn- und Verlustrechnung, die Bilanz sowie über die Finanzplanungen für die kommenden Jahre. Vor wichtigen Entscheidungen (z.B. Pachtvertrag) wird die zugrunde liegende Kalkulation mit den Mitarbeitern mit Einsicht in alle Daten (inklusive der internen Kostenrechnung) besprochen.

In unserem internen Forum haben Mitglieder und Mitarbeiter direkten Zugriff auf die wichtigsten Dokumente der Genossenschaft (Satzung, Leitbild, Geschäftsordnung von Vorstand und Aufsichtsrat, Protokolle der Generalversammlung, Ergebnisse der Mitgliederzufriedenheitsanalysen). Zu wichtigen Themen finden hier auch Umfragen (z.B.: Annahme einer Spende eines Unternehmens) und Diskussionen (z.B.: “Wie politisch soll das Kartoffelkombinat sein?”) statt.

Zum Indikator „Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen“ konnten wir beispielsweise den Stand unserer Bemühungen, den Plastikaufwand zu reduzieren, darstellen:

Verringerung des Verpackungsaufwandes – die Auslieferung erfolgt in Kunststoffmehrwegkisten. Durch einige Projekte konnten wir den Einsatz zusätzlicher Verpackungen immer weiter reduzieren. Z.B.: 

  • Verzicht auf die branchenüblichen Plastikfolien zur Kistenabdeckung (30.000 Folien/a Einsparung)
  • Reduzierung der zusätzlichen Verpackung von empfindlichem  Gemüse in Plastiktüten um ca. 50% (Einsparung von 30.000 Tüten/a)

Derzeit verwenden wir noch 30.000 Tüten für besonders empfindliches Gemüse und für Gemüse mit losen Blättern (Rucola, Feldsalat, Postelein). Wir untersuchen derzeit mehrere Alternativen, von denen etliche wegen der Hygienevorschriften oder wegen einer insgesamt gesehen schlechteren Ökobilanz ausscheiden. Im Test sind gerade wiederverwertbare Baumwolltücher.

Und unter Berührungsgruppe „Gesellschaftliches Umfeld“ haben wir zum Thema „Transparenz und Mitbestimmung“ das Miteinander in der Genossenschaft beschrieben:

Wir streben an, dass alle unsere „Stakeholder“ (Mitarbeiter, Lieferanten, Interessenten) Mitglieder unserer Genossenschaft werden. Wir haben dafür eine Fördermitgliedschaft geschaffen. Der Förderbeitrag wurde dabei bewusst niedrig gehalten (derzeit 30 € /a), damit der Beitrag kein Beitrittshemmnis darstellt. Dabei üben wir jedoch keinerlei Zwang auf z.B. unsere Mitarbeiter aus, die Mitgliedschaft ist freiwillig. Für die Bezieher unserer Gemüsekiste ist der Beitritt zur Genossenschaft, nach einer festgelegten Testphase, jedoch zwingend. Alle Mitglieder haben dabei grundsätzlich – im Rahmen gewisser satzungsgemäßer Verhältniseinschränkungen – die gleichen Rechte und Pflichten. Damit ist gewährleistet, dass alle Berührungsgruppen in die Entscheidungen des Unternehmens eingebunden sind (z.B. durch Teilnahme an den Generalversammlungen). 

Alle Mitglieder haben auch Zugriff auf unser internes Forum und können sich somit vollumfänglich über unser Unternehmen informieren und sich an Diskussionen beteiligen. Zu den wichtigsten Unternehmensentscheidungen (Leitbild, Struktur- und Organisation, Anbauplanung) sind Arbeitsgruppen eingerichtet, an denen sich alle Mitglieder beteiligen können.

Mit dem Testat ist natürlich auch eine Bewertung verbunden. Dabei werden die einzelnen Indikatoren nach ihrer Bedeutung gewichtet und der Zielerreichungsgrad bewertet.

Ein „ideales Unternehmen“, das es natürlich nicht gibt, käme dabei auf die maximal mögliche Bewertung mit 1000 Punkten. Ein Unternehmen, das gerade die gesetzlichen Bestimmungen einhält und ansonsten keinerlei Ambitionen zeigt, käme auf 0 Punkte.

Bisher als gut bewertete Unternehmen haben z.B. folgende Werte erreicht: die Sparda-Bank 559 Punkte, die TAZ 395 Punkte und VAUDE SPORT 502 Punkte. Das Kartoffelkombinat hat 712 Punkte geschafft! Das gesamte Testat könnt Ihr Euch per Klick auf die Grafik ansehen:

2015_Peertestat_Kartoffelkombinat

Wir wollen die Punktezählerei nicht zu ernst nehmen, denn der Prozess der Durchleuchtung des Unternehmens und die stetige Verbesserung sind wichtiger als die konkrete Punktzahl. Gleichwohl sind wir schon ein wenig stolz auf das, was wir erreicht haben. Und dazu haben wir alle einen Beitrag geleistet: Die Mitglieder und Mitarbeiter der Genossenschaft, die vielen ehrenamtlichen Helfer und unsere landwirtschaftlichen Partner sowie die vielen Freunde unserer Genossenschaft, die uns in vielerlei Hinsicht unterstützt haben. Vielen Dank an Euch alle!

> Den gesamten Bericht könnt Ihr Euch hier ansehen und herunter laden.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir wollen dazu beitragen, den GWÖ-Gedanken weiter zu verbreiten und mit unserer positiven Erfahrung andere Unternehmen dazu bewegen, diesen Schritt ebenfalls zu wagen. Dazu sind wir als Kartoffelkombinat und das Bearbeitungsteam Jürgen Müller und Horst Bokelmann als Privatpersonen dem neugegründeten Verein Gemeinwohl-Ökonomie Bayern e.V. beigetreten. Über die Aktivitäten des Vereins werden wir Euch auf dem Laufenden halten.

Und nach zwei Jahren müssen und wollen wir das Audit wiederholen. Nach den Regularien wird das dann ein Einzelaudit mit einem externen Auditor sein.