Das Kartoffelkombinat wird konkreter – Vorbereitung für die Testphase

Die Temperaturen steigen und auch beim letzten Meckerfritzen müsste sich jetzt sowas wie Frühlingsvorfreude eingestellt haben. Höchste Zeit für uns, das Kombinat aus der Planungsphase in die Umsetzung zu überführen. Darum möchten wir Euch heute kurz darstellen was wir in den letzten Tagen gemacht haben und was in nächster Zeit passiert.

Das Kartoffelkombinat im Realitäts-Check

sneak preview

sneak preview

Einer Gruppe von ca. 25 Leuten haben wir neulich das Konzept vorgestellt, um mit allen gemeinsam die Herangehensweise und Umsetzung abzuklopfen. Es ergaben sich teilweise emotionale Diskussionen, wir bekamen viel Feedback und arbeiten dieses in die einzelnen Module ein. Durch die gute Mischung der Leute konnten wir unterschiedlichste Aspekte besprechen – genau diese vielfältigen Lebenswelten sind es, die ein gemeinschaftliches Projekt so spannend machen.
Vielen Dank an alle, die dabei waren!

Die ersten Salate sind gepflanzt
Wie einleitend geschrieben, steht der Frühling vor der Tür. Darum hat Aurelia Anfang der Woche die ersten Salate gepflanzt, die ab sofort im Gewächshaus zur ersten Kartoffelkombinat-Ernte heranreifen. Nicht nur Aurelia, unsere Gärtnerin, ist etwas aufgeregt.

Organisation und Testphase
Das Kartoffelkombinat wird aus zwei Säulen bestehen: einer Genossenschaft (Anbau und Logistik) und einem gemeinnützigem Verein (Seminare und Veranstaltungen). Die Satzungen für beide Neugründungen haben wir in den letzten Tagen Nächten geschrieben und sind jetzt bei den Experten zur Prüfung. Sobald die Eintragungen für die jeweiligen Register laufen, können wir die Konten und alles andere beantragen, was nötig ist um formell zu existieren.

Storyboard

Storyboard des Films

Parallel dazu arbeiten wir mit der großartigen Miro an einem kleinen Film, der Euch das Kartoffelkombinat weiter vorstellen wird. Zur Vertiefung und für die Detailfragen wird es eine Grundsatzpräsentation als PDF geben, die Ihr Euch dann bei uns hier auf der Website ansehen könnt.

Simon hat sich grunsätzliche Gedanken zur Logistik gemacht. Um diese auf Alltagstauglichkeit zu überprüfen, werden wir in den nächsten Wochen eine Testphase starten. Wer von Euch im Münchner Westen wohnt und mit seinem Haushalt bei diesem Test mitmachen möchte, meldet sich bitte simon@kartoffelkombinat.de

Frühling wir kommen!

 

24h Solidarische Landwirtschaft / CSA am Schloss Tempelhof

Crailsheim, Montag 17:52 Uhr, Gleis 4.
Simon und ich sitzen in der Regionalbahn nach Hause und haben endlich Gelegenheit, die letzten 24h Revue passieren zu lassen. Es waren sehr intensive Stunden, mit vielen Menschen und noch mehr Gesprächen.

Plenum bei gefühlten 10°C

Plenum bei gefühlten 10°C

Anlass war das Frühjahrstreffen vom Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, von dem wir über zwei Ecken erfahren hatten und über das wir im Vorfeld weder etwas wussten noch eine Ahnung hatten, was uns erwartet. Zusammengefasst handelt es sich um eine Initiative von CSA-Betrieben und/oder deren Mitgliedern und/oder Sympathisanten im weitesten Sinne. Erstaunt hat uns, dass von lediglich 20 existierenden deutschen CSA-Projekten nur eine Handvoll im Netzwerk organisiert sind und zumindest bei den anwesenden Projekten geht die Initiative fast ausschließlich von den jeweiligen Höfen aus – ist natürlich Ehrensache, dass wir jetzt Netzwerkmitglied sind 🙂
Um das englische Community Supported Agriculture in unsere Sprache zu überführen, wird hier der Begriff Solidarische Landwirtschaft verwendet, während die Österreicher Gemeinsame Landwirtschaft – GeLa – bevorzugen und sich mit ihrer Schreibeweise auch gleich noch die deutsche Diskussion der korrekten Schreibweise vom Hals halten: SoLaWi vs. SoLawi  … c’est la vie.

Tassenparade

Tassenparade

Im Verlauf der Gespräche merkte man immer wieder, es fehlt eine konkrete Definition, was Solidarische Landwirtschaft ist und dass es für unseren Ansatz noch nichts Vergleichbares gibt (der allgemeinen Verwirrung zuträglich: am zweiten Tag geisterte dann auch noch der Begriff Soziale Landwirtschaft und deren inhaltliche Abgrenzung durchs Plenum).

Besonders dankbar sind wir für die durchweg positiven Reaktionen und interessierten Nachfragen zum Kartoffelkombinat. Wir freuen uns auf eine weitere wohlwollende und konstruktive Begleitung der tollen Menschen, die wir kennenlernen durften und sind mindestens so gespannt wie sie, was wir beim nächsten Treffen über die Fortschritte des Kartoffelkombinats berichten werden.

Eine unserer Schlussfolgerungen lautet: wir brauchen als Ergänzung zur Genossenschaft noch einen gemeinnützigen Verein, um Spenden entgegennehmen zu können. Der Verein, fungiert als Träger der Bildungsarbeit und wird sich um die Veranstaltungen, Seminare und Workshops kümmern. In der Genossenschaft bleiben die „harten“ Bereiche wie z.B. Anbau und Logistik.

Treffpunkt war der Tempelhof, den wir fälschlicherweise reflexartig nahe Berlin verortet hatten, der jedoch in Baden Württemberg bei Crailsheim liegt.

Schloss Tempelhof

Schloss Tempelhof

Laut Selbstbeschreibung haben „zwanzig Menschen aus vielfältigen Gesellschafts- und Glaubensrichtungen (…) drei Jahre lang intensiv an einer Vision vom gemeinsamen Leben gearbeitet und über eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und sinnerfüllte menschliche Daseinsform nachgedacht. Mit dem Tempelhof wurde Anfang des Jahres 2010 das geeignete Objekt für die Umsetzung gefunden und die Projektgruppe erweiterte sich innerhalb kurzer Zeit auf eine Gemeinschaft von derzeit 65 Erwachsenen und 15 Kindern, die unsere Vision nun in die Wirklichkeit trägt.“ Somit konnten wir nicht nur die Gelegenheit nutzen, um das Kartoffelkombinat-Konzept mit erfahrenen CSA-Leuten zu besprechen sondern gleichzeitig auch noch ein faszinierendes Lebens-Gesellschafts-Modell live kennenlernen. War bestimmt nicht unser letzter Besuch an diesem … anderen … Ort.
Hier könnt Ihr mehr über das Gemeinschaftsdorf erfahren: www.schloss-tempelhof.de

Weitere Links
CSA-Projekte: www.entrup119.de, www.ochsenherz.at
ähnlich wie Tempelhof: www.schloss-blumenthal.de

Ich kenne den Koch.

Ich kenne den Koch.