Neue Bauernregeln und alte Fronten

Das Bundesumweltministerium startete letzte Woche eine Kampagne mit neuen Bauernregeln – u.a. „Zu viel Dünger, das ist Fakt, ist fürs Grundwasser beknackt.“ oder „Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm.“

 

Ministerin Barbara Hendricks betont dabei (Rede als Text), wie wichtig die breite Diskussion über eine soziale und ökologische Landwirtschaft ist: 

 


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Es ist erschreckend, wie Hendricks seitdem angegangen wird. Die Verfechter der chemisch-synthetischen Landwirtschaft sehen rot. Ganz vorne dran der Bauernverband („Schließt der Bauer Hof und Stall, brachten Umweltauflagen ihn zu Fall.“) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt: „Eine steuerfinanzierte Kampagne, die die Diffamierung eines gesamten Berufsstandes mindestens in Kauf nimmt, gehört meiner Ansicht nach nicht in den Instrumentenkasten guter Regierungskommunikation. Ich fordere Sie auf, die Kampagne sofort zu beenden und sich für den entstandenen Schaden bei den Bäuerinnen und Bauern öffentlich zu entschuldigen.“ – hier die Antwort von Hendricks.

 

In den sozialen Medien haben sich die Trolle der Agrarlobby in Stellung gebracht. Und wir Naivlinge hatten schon fast geglaubt, es gäbe ein Umdenken hin zu zukunftsfähiger Landwirtschaft. Aber eines muss man der Bundesumweltministerin lassen: Die Diskussion ist in Gang gekommen.