Neue Erkenntnisse in der Forschung liefern oft (vermeintliche) Antworten auf aktuelle Probleme. Dabei überschätzen wir häufig unser Verständnis der miteinander verflochtenen Vorgänge des Lebens auf unserem Planeten…

…und entwickeln potenzielle Lösungen, ohne deren Auswirkungen gänzlich zu verstehen.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt dies z.B. an der Entwicklung der Atomenergie. Die wir, wenn es z.B. um die Entsorgung geht, schlicht nicht zu Ende gedacht und die Verantwortung für die Problemlösung nachfolgenden Generationen aufgebürdet haben.
Zu oft sind Entwicklungen alles andere als gut, wenn’s eben nicht durchdacht war, wir uns von aktuellen Problemen unter Handlungsdruck setzen lassen oder der Profit die Maxime ist.
Monokulturen, Pestizide, intensive Landwirtschaft – alles Beispiele für „Lösungen“, die vermeintlich effizienter, besser oder schlichtweg billiger sind. Doch unsere Ökosysteme kollabieren, unsere fruchtbaren Böden verschwinden und das Klima wird menschenfeindlich.
Eine neue Technologie, bei der CRISPR/Cas – bekannt als „Genschere“ – eine zentrale Rolle spielt, schlägt aktuell in Fachkreisen hohe Wellen. Die neu entwickelten sog. „gene drive organisms“ (GDO) haben das Potenzial, ganze Ökosysteme unwiederbringlich zu zerstören und Lebensformen auszurotten.

Die Idee: GDOs könnten beim Kampf gegen Malaria helfen oder z.B. Ernteschädlinge eindämmen. Doch die Betonung liegt auf „könnte“. Denn was danach kommt, wissen wir nicht. GDOs sind Organismen, in deren Zellen sich die Genschere CRISPR/Cas selbst reproduziert, gentechnische Veränderungen vornimmt und an alle Nachkommen weitervererbt. Ist ein Lebewesen, z.B. eine Maus, ein Moskito, eine Alge erstmal damit ausgestattet und in freier Wildbahn unterwegs, ist diese Technologie außer Kontrolle. Sie wird mit absoluter Sicherheit an die nächste Generation weitervererbt und kann sich binnen kürzester Zeit in ganzen Populationen ausbreiten.

„Die von Gene Drive Organismen ausgehenden Umwelt- und Gesundheitsrisiken sind nicht ansatzweise erforscht“, sagt Mareike Imken, Initiatorin der europäischen Kampagne „Stop Gene Drives“. „Schon wenige Gene Drive Organismen, die aus dem Labor entkommen, können eine unkontrollierbare gentechnische Kettenreaktion auslösen“, warnt Imken.
78 europäische Umwelt-, Agrar- und Entwicklungsorganisationen haben die EU-Kommission aufgefordert, die Forschung an Gene Drive Organismen international zu ächten und fordern ein Moratorium. Denn so irreversibel die potenziellen Schäden dieser Technologie sind, so gefährlich und machtvoll ist die-/derjenige, der sie in den Händen hält und in unser Ökosystem entlässt. 


Es ist aktuell dringend erforderlich, rechtlich bindende internationale Regelungen, die die Forschung begrenzt und die Freisetzung verbieten, schnell zu verabschieden. Wir alle müssen im Bilde sein, was unsere Wissenschaft für Früchte trägt und wieso wir eine Anwendung von GDOs verhindern müssen. Save Our Seeds hat dazu ein Erklärvideo erstellt, in dem u.a. auch der Entdecker der Technik seine Sorgen erläutert: www.kartoffelkombinat.de/GDO

2 Antworten

  1. Mein lieblingsbaum ist die Buche aus meinem Garten. Sie ist so gross gewachsen und steht ganz erhaben und beschützend vor dem Haus. Wenn ich sie ansehe denke ich darüber nach, was sie schon alles erlebtbhaben muss, welche Familien und Leute mit ihr schon in dem Haus gewohnt haben und wie sie wohl aufgewachsen und entstanden ist.

  2. Mein Lieblingsbaum ist die Linde – besonders im Frühling wenn die Blätter noch ganz zart und lecker sind, die mache ich mir dann in meinen Frühstückssmoothie. Etwas später gibt’s dann die Blüten zu snacken und den ganzen Sommer über macht sie so einen erfrischenden Schatten, dass es gar nicht zu heiß werden kann 🙂

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